Die Anzahl der Promovierenden an deutschen Hochschulen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gab. Im Jahr 2023 befanden sich insgesamt 204.900 Personen in einem laufenden Promotionsverfahren, was einem Rückgang von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Altersdurchschnitt und Geschlechterverteilung
Die durchschnittlichen Promovierenden waren 30,4 Jahre alt, wobei Männer im Schnitt mit 30,8 Jahren fast ein Jahr älter waren als Frauen, die im Durchschnitt 29,9 Jahre alt waren. Interessanterweise hatten knapp ein Viertel der Personen, die sich in einem laufenden Promotionsverfahren befanden, eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Beliebte Fächergruppen
In der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften strebte mehr als jeder vierte Promovierende einen Doktortitel an, gefolgt von der Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften mit 23 Prozent. Die dritten und vierten Plätze belegten die Ingenieurwissenschaften sowie die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Interessante Unterschiede bei der Geschlechterverteilung zeigten sich in den verschiedenen Fächergruppen. Beispielsweise waren drei von vier Promovierenden in den Ingenieurwissenschaften männlich, während in den Fächergruppen Kunst, Kunstwissenschaft und Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften zwei von drei promovierenden Personen weiblich waren. Insgesamt war der Anteil von Frauen und Männern in allen Fächergruppen bei 48 beziehungsweise 52 Prozent ausgeglichen.
Beliebte Hochschulen
Ein interessanter Aspekt war auch die Verteilung der Promotionsvorhaben auf verschiedene Hochschulen. So begannen 16 Prozent der Promovierenden im Jahr 2023 mit ihrer Doktorarbeit, was einem Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Von den Promotionsanfängern hatten 27 Prozent eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Besonders auffällig war, dass fast ein Viertel aller Promotionsvorhaben auf nur sechs Hochschulen entfielen. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die Technische Universität München, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Technische Hochschule Aachen führten die Liste mit jeweils vier Prozent der Promovierenden an. Auf knapp über drei Prozent kamen die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Technische Universität Dresden.
Einflussfaktoren auf die sinkenden Promotionszahlen
Es stellt sich die Frage, welche Faktoren zu dem leichten Rückgang bei den Promotionszahlen geführt haben könnten. Möglicherweise spielen hier verschiedene Aspekte eine Rolle, wie beispielsweise die Attraktivität des Arbeitsmarktes, die Finanzierungsmöglichkeiten während der Promotion oder auch gesellschaftliche Trends und Veränderungen im Bildungssystem.
Zukünftige Entwicklungen im Promotionsbereich
Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Promotionslandschaft in Deutschland in den kommenden Jahren entwickeln wird. Möglicherweise werden sich neue Trends abzeichnen, die die Zahl der Promovierenden beeinflussen könnten. Auch die Rolle der Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird weiterhin entscheidend sein für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Internationale Perspektiven auf Promotionsstudien
Es lohnt sich auch ein Blick über den nationalen Tellerrand hinaus, um zu sehen, wie sich Promotionsstudien in anderen Ländern gestalten. Vergleiche mit internationalen Modellen können neue Impulse liefern und zu einem besseren Verständnis der Promotionslandschaft insgesamt beitragen.