Der Dax hat letzte Woche endlich die 24.000 Punkte-Marke geknackt. Aktionäre freuen sich darüber, während diejenigen, die schon lange Aktien kaufen wollten, sich ärgern. Kaufen bei einem Rekordhoch? Das ist eine schwierige Entscheidung. Viele Anleger zögern und warten auf einen Rückgang der Kurse. Doch wird es wieder günstiger wie im März 2020, als der Dax auf 9000 Punkte fiel, oder im April auf 19.000 Punkte zurückging? Die Unsicherheit über die Zukunft, ob durch Corona, Zölle oder eine Weltwirtschaftskrise, macht viele Anleger nervös. Noch schlimmer sind diejenigen, die in Panik verkaufen und erst wieder einsteigen, wenn die Märkte im Aufwind sind.

Psychologie spielt eine große Rolle an den Märkten. Vertrauen, Erwartungen und Stimmungen beeinflussen das Kaufverhalten. Laut Börsenlegende André Kostolany sind Aktienkurse zu 90 Prozent von Psychologie geprägt. Es ist normal, in die Timing-Falle zu tappen, aber es gibt keinen Grund zur Scham. Die Kurse sind irrational, aber sie sind die Wahrheit an den Märkten. Anleger müssen damit umgehen. Die Märkte sind stimmungsgetrieben, und nicht jede Kursbewegung ist rational zu erklären. Dennoch sollte man sich nicht verrückt machen lassen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Kurs das Ergebnis von Angebot und Nachfrage ist. Ein besserer Mechanismus zur Bewertung von Unternehmen gibt es nicht. ETFs sind eine vernünftige Option, um in einen Korb von Aktien zu investieren. Sie sind einfach, transparent und fair. Ein monatlicher ETF-Sparplan ist ideal für die langfristige Altersvorsorge, da man nicht ständig über den perfekten Einstiegszeitpunkt nachdenken muss. Wer bereits Vermögen hat, kann seine Angst vor dem falschen Zeitpunkt reduzieren, indem er über mehrere Monate gestreckt einsteigt. Ein stabiler Aufwärtstrend ist ein gutes Kaufargument, auch wenn Rekorde etwas beängstigend sein können. Die Weltwirtschaft wächst, und das sollte Anlegern Zuversicht geben.