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**Hochwasser Liveblog: Flutwelle erreicht Klodzko nach Dammbruch**

Stand: 15.09.2024, 18:39 Uhr

Nach dem Bruch eines Staudamms in Polen hat eine Flutwelle die Kleinstadt Klodzko erreicht. Die tschechische Stadt Krnov ist fast komplett überflutet – Hubschrauber sind im Einsatz, um Menschen zu retten. Die Entwicklungen im Liveblog.

**Hochwasser in Klodzko nach Dammbruch**

Die Situation in der Kleinstadt Klodzko hat sich weiter verschärft, nachdem eine neue Flutwelle den Ort erreichte. Der Pegelstand der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder, liegt nun bei alarmierenden 6,84 Metern, weit über dem durchschnittlichen Wasserstand von einem Meter. Die Straßen sind teilweise anderthalb Meter unter Wasser, und die Bewohner kämpfen gegen die Fluten. Gebirgsjäger der polnischen Armee sind im Einsatz, um Menschen zu retten, die sich in den oberen Stockwerken ihrer Häuser vor dem Wasser in Sicherheit gebracht haben.

In dem Ort Klodzko, der 100 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) liegt, herrscht akute Wasserknappheit, da die Wasserversorgung zusammengebrochen ist und auch die Gasversorgung bald unterbrochen werden soll.

**Dramatische Lage in Niederösterreich**

Im österreichischen Bundesland Niederösterreich, insbesondere entlang des Flusses Kamp, spitzt sich die Hochwassersituation weiter zu. Der Stausee Ottenstein stößt große Wassermassen durch Hochwasserklappen in den Fluss Kamp aus, was die Lage flussabwärts verschlimmert. Anwohner und Freiwillige arbeiten unermüdlich daran, mit Sandsack-Wällen Häuser vor den Fluten zu schützen.

In Gars am Kamp mussten bereits mehrere Dutzend Menschen in Sicherheit gebracht und Gebäude evakuiert werden. Die Stadt mit rund 3.500 Einwohnern kämpft gegen das steigende Wasser, da der Kamp in die Donau fließt und die Situation weiterhin kritisch ist.

**Entspannung nicht in Sicht**

Während der Regen vorübergehend nachließ, sind weitere Niederschläge für die kommenden Tage vorhergesagt. Die Behörden bereiten sich auf das Schlimmste vor und rechnen mit einem weiteren Anstieg der Wassermassen. Der Bundeskanzler von Österreich, Karl Nehammer, warnte vor einer möglichen Verschärfung der Situation und appellierte an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben.

Die Stromversorger arbeiten daran, mögliche Stromausfälle schnell zu beheben, während das Heer 2.400 Soldaten für den Hochwassereinsatz bereitstellt. Die Entspannung der Lage wird erst für die Mitte der Woche erwartet.

**Tschechien und Polen betroffen**

Die tschechische Stadt Krnov ist fast vollständig überflutet worden, und die Behörden kämpfen darum, die Bürger in Sicherheit zu bringen. Hubschrauber sind im Einsatz, um Menschen aus der Luft zu retten, während die Kommune nicht mehr in der Lage ist, die Hilfe für die Bevölkerung zu koordinieren.

In Polen brach ein Staudamm im Schneegebirge an der Grenze zu Tschechien, was zu schwerwiegenden Folgen für die umliegenden Gemeinden führte. Die Flüsse Biala Ladecka und Glatzer Neiße sind von den Wassermassen betroffen, und Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, um Menschen zu evakuieren und zu schützen.

**Weiterhin steigende Pegelstände**

Entlang der Elbe in Sachsen-Anhalt steigen die Pegelstände ebenfalls, was zu Besorgnis bei den Behörden führt. Die Landeshochwasserzentrale warnt vor möglichen Überschwemmungen in verschiedenen Städten und Gemeinden entlang des Flusses. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu sein und den Anweisungen der Behörden zu folgen.

In Ostsachsen werden ebenfalls steigende Pegelstände erwartet, insbesondere an der Lausitzer Neiße. Die Behörden bereiten sich auf mögliche Überschwemmungen vor und mobilisieren zusätzliche Einsatzkräfte, um die Bevölkerung zu schützen.

**Appelle der Regierungschefs**

Die Regierungschefs von Tschechien und Österreich appellieren an die Bürger, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten und sich in Sicherheit zu bringen. Trotz der schwierigen Situation weigern sich einige Menschen, ihre Häuser zu verlassen, was zu unnötigen Risiken führt.

Die Lage in den Hochwassergebieten bleibt weiterhin angespannt, und die Behörden arbeiten rund um die Uhr, um die Bevölkerung zu schützen und zu unterstützen.

**Fazit**

Das Hochwasser in Mitteleuropa führt zu dramatischen Folgen für die betroffenen Gemeinden und Städte. Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Bevölkerung zu evakuieren und zu schützen, während die Wassermassen weiter steigen. Es ist eine Zeit der Solidarität und Zusammenarbeit, um die Krise zu bewältigen und den Menschen in Not zu helfen.