news-10092024-071056

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine Kommandozentrale der Hamas im Gazastreifen angegriffen. Bei dem Luftangriff kamen mindestens 40 Menschen ums Leben, während mehr als 60 verletzt wurden. Der Angriff traf Zelte, in denen Binnenflüchtlinge untergebracht waren. Die israelischen Streitkräfte betonten, dass sie vor dem Angriff zahlreiche Maßnahmen ergriffen hatten, um das Risiko für Zivilisten zu minimieren.

Konflikt in Nahost eskaliert

Die israelischen Angriffe auf die Hamas-Zentrale im Gazastreifen haben zu einer weiteren Eskalation des Konflikts in Nahost geführt. Laut dem Direktor für Versorgung bei der Zivilverteidigung in Gaza sind bei dem Luftangriff mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Binnenflüchtlinge, die in den getroffenen Zelten untergebracht waren. Die Hamas bestritt die Anschuldigungen Israels und bezeichnete sie als „eklatante Lüge“.

Die israelischen Streitkräfte erklärten, dass der Angriff auf die Hamas-Kommandozentrale in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gerechtfertigt war, da von dort aus Angriffe auf israelische Truppen und das Staatsgebiet stattgefunden hatten. Die Hamas wiederum betonte, dass ihre Kämpfer sich nicht in der humanitären Zone Al-Mawasi aufgehalten hätten, wie von Israel behauptet.

Opferzahlen steigen

Dieser jüngste Angriff reiht sich ein in eine Serie von Gewaltakten, die bereits zu einem hohen Blutzoll geführt haben. Im Juli wurde ein abgezäuntes Objekt in der humanitären Zone zwischen Chan Junis und Al-Mawasi bombardiert, wobei der Militärchef der Hamas, Mohammed Deif, und der Kommandeur der Chan-Junis-Brigade der Hamas, Rafa Salama, getötet wurden. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen bei diesem Luftangriff damals 90 Menschen ums Leben und weitere 300 wurden verletzt.

Die Gesamtzahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen seit Beginn des Konflikts ist nach Angaben der örtlichen Behörden auf fast 41.000 gestiegen. Diese Zahl macht keinen Unterschied zwischen Kämpfern und Zivilisten und ist schwer zu überprüfen. Der Konflikt hat bereits tausende Menschenleben gefordert und die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärft.

Polio-Impfkampagne im Gazastreifen

Trotz der anhaltenden Gewalt läuft im Gazastreifen eine Polio-Impfkampagne, die laut den Vereinten Nationen auf Kurs ist. In der zweiten von drei Phasen der Kampagne wurden mehr als 446.000 Kinder erreicht, was fast 70 Prozent der Gesamtzahl von 640.000 zu impfenden Kindern entspricht. Die dritte Phase der Kampagne soll nun im Norden des Gazastreifens beginnen, um alle Kinder gegen das hochansteckende Virus zu impfen.

Angehörigen-Forum fordert Freilassung der Geiseln

Unterdessen befinden sich noch 101 Menschen in der Gewalt der Hamas, von denen nicht klar ist, wie viele noch am Leben sind. Die Angehörigen der Entführten berichten von grauenhaften Bedingungen, unter denen ihre Familienmitglieder festgehalten werden. Ein Forum der Angehörigen fordert einen sofortigen Deal mit der Hamas, um die Geiseln freizulassen. Die Verhandlungen zu ihrer Freilassung stagnieren jedoch, da Israel überzogene Forderungen stellt.

Die Geiseln, die in einem Tunnel festgehalten wurden, litten unter extremen Bedingungen, darunter Mangelernährung, Gewichtsverlust und Vernachlässigung. Die Untersuchungen zeigten, dass die Entführten vor ihrer Ermordung verzweifelt um ihr Leben kämpften. Die Angehörigen fordern eine umgehende Freilassung der Geiseln und kritisieren die Haltung Israels in den Verhandlungen.

Spannungen zwischen Israel und den Vereinten Nationen

Die Beziehungen zwischen Israel und den Vereinten Nationen sind durch den Konflikt weiter belastet worden. Nachdem die israelische Armee einen UN-Fahrzeugkonvoi im Norden Gazas gestoppt hatte, um Verdächtige zu befragen, kam es zu Spannungen. Die UN-Mitarbeiter wurden in die Nähe von Terroristen gerückt, was die Beziehungen zusätzlich erschwert.

Die Vereinten Nationen fordern eine unabhhängige Untersuchung des Vorfalls und betonen die Bedeutung der humanitären Arbeit im Gazastreifen. Die israelischen Streitkräfte verteidigen ihr Vorgehen und betonen, dass sie die Sicherheit des Staates gewährleisten müssen. Die Spannungen zwischen Israel und den Vereinten Nationen bleiben bestehen, während die Gewalt im Gazastreifen weiter eskaliert.