Nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen zeichnen sich mögliche Koalitionen ab, die die politische Landschaft in beiden Bundesländern maßgeblich beeinflussen könnten.
### Ergebnisse der Wahlen
In Thüringen liegt die AfD laut Hochrechnungen von ARD und ZDF auf dem ersten Platz. In Sachsen hat sie ebenfalls an Zustimmung gewonnen und liegt knapp hinter der CDU. Doch was bedeuten diese Ergebnisse für die zukünftigen Koalitionen in den Landtagen?
### Thüringen: Komplizierte Regierungsbildung
Die bisherige rot-rot-grüne Minderheitskoalition in Thüringen, die auf die Unterstützung der CDU angewiesen war, hat keine Chance auf eine Neuauflage. Ministerpräsident Bodo Ramelow sieht nun den CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt in der Verantwortung, die Gespräche für eine neue Regierung zu führen.
Die Suche nach einer Regierungsmehrheit gestaltet sich äußerst kompliziert. Die AfD, die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, wird von den anderen Parteien ausgeschlossen. Dennoch sieht AfD-Chef Björn Höcke seine Partei in der Verantwortung und möchte Gespräche über Koalitionen führen.
### Mögliche Koalitionen in Thüringen
Die wahrscheinlichste Option für eine Koalition in Thüringen wäre ein Bündnis aus CDU, BSW und SPD. Allerdings fehlt diesem Bündnis laut Hochrechnungen noch ein Sitz für die Mehrheit im Landtag. Eine Minderheitsregierung wäre daher auf die Unterstützung der Linken angewiesen, obwohl die CDU eine Koalition mit dieser Partei ausgeschlossen hat.
Sollte eine Koalition aus CDU, BSW und SPD keine Mehrheit im Parlament erhalten, ist eine Tolerierung durch die Linke nicht ausgeschlossen. Die CDU-Chef Mario Voigt zeigt sich offen für Gespräche mit anderen Parteien, darunter auch der SPD.
### Sachsen: Herausforderungen für die Regierungsbildung
Sachsen wird seit der Wiedervereinigung von einer CDU-geführten Regierung regiert. Ministerpräsident Michael Kretschmer steht an der Spitze einer Koalition mit den Grünen und der SPD. Nach den Hochrechnungen könnte diese Koalition knapp die Mehrheit verfehlen.
Auch in Sachsen wäre eine Koalition aus CDU, BSW und SPD eine Möglichkeit. Kretschmer betont die Bereitschaft seiner Partei, weiterhin die Regierung im Land zu bilden, auch wenn es Herausforderungen geben wird. Die Grünen hatten vor der Wahl kritisiert, dass sich CDU und SPD auf eine Minderheitsregierung vorbereiten würden.
### Ausblick auf mögliche Koalitionen
Mit der AfD, die auch in Sachsen als rechtsextremistisch eingestuft wird, wollen keine der anderen Parteien koalieren. Die politische Landschaft in Thüringen und Sachsen steht vor Herausforderungen, um stabile Regierungen zu bilden, die den Interessen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden.
Die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Verhandlungen für die Regierungsbildungen verlaufen und welche Koalitionen letztendlich zustande kommen. Es bleibt spannend, wie sich die politische Situation in den beiden Bundesländern weiterentwickeln wird.