Die Weltklimakonferenz in Baku neigt sich dem Ende zu, aber ein erster Beschlussentwurf sorgt für viel Kritik. Der EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra bezeichnete den Entwurf als inakzeptabel, da er keine konkreten Geldsummen für ärmere Länder in der Klimakrise vorsieht. Kritik kam auch vom EU-Abgeordneten Michael Bloss, der die Europäische Union als Bremse bei den Verhandlungen bezeichnete.
In dem zehnseitigen Papier bleiben viele Streitpunkte ungelöst, darunter die Frage, ob auch wohlhabende Schwellenländer wie China und die Golfstaaten zur Finanzierung beitragen sollen. Die Konferenz, an der fast 200 Staaten teilnehmen, dauert bereits seit dem 11. November und soll bis Freitag zu einem Konsens kommen. Ein zentraler Punkt ist die Aufstockung der Finanzhilfen an Entwicklungsländer.
Laut einer UN-Expertengruppe besteht bis 2030 ein Bedarf von rund einer Billion US-Dollar pro Jahr an externer Hilfe für Klimamaßnahmen. Es fehlen jedoch konkrete Geldsummen im aktuellen Verhandlungstext, was die Erfolgsaussichten der Konferenz beeinträchtigen könnte. Greenpeace Deutschland und Brot für die Welt äußerten sich enttäuscht über den Mangel an konkreten Zusagen.
Der Entwurf betont, dass die Unterstützung als Zuschuss und nicht als Kredit fließen soll, um die Schuldenlast armer Länder nicht zu erhöhen. Die EU und andere Industriestaaten drängen darauf, dass auch wohlhabende Länder wie China einen Beitrag leisten. Allerdings werden diese Länder nach wie vor als Entwicklungsländer eingestuft und erhalten entsprechende Unterstützung.
Die Diskussionen über die Höhe zukünftiger Zahlungen sind noch nicht abgeschlossen, da die EU und andere Staaten darauf bestehen, dass erst andere Fragen geklärt werden müssen. Die Forderung nach klaren Summen bleibt bestehen, um Vertrauen zu schaffen und die Verhandlungen voranzutreiben. Die Klimakonferenz in Baku steht somit vor entscheidenden Momenten, um konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zu beschließen.