Titel: Neue Hoffnung für Parkinson-Patienten: Expertin spricht über innovative Therapien
Berlin. Parkinson ist eine Erkrankung, die nicht nur physische Symptome verursacht, sondern auch viele Fragen und Unsicherheiten aufwirft. In einem Interview beantwortet Prof. Dr. Daniela Berg, Leiterin der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, die Fragen unserer Leserinnen und Leser im Rahmen des Formats „Die Hirn-Docs“.
**Hoffnung durch innovative Therapien:**
Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen suchen oft nach neuen Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können. Prof. Dr. Daniela Berg erklärt, dass zwar derzeit noch kein Medikament existiert, das Parkinson heilen kann, aber innovative Therapieansätze wie Antikörpertherapien vielversprechend sind. Diese Therapien zielen darauf ab, krankheitstypische Ablagerungen im Gehirn zu binden und abzubauen, was das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann.
**Genetische Untersuchungen und Prävention:**
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Parkinson ist die Vererbbarkeit der Krankheit. Berg erklärt, dass genetische Formen von Parkinson weniger als zehn Prozent der Fälle ausmachen, aber bei bestimmten genetischen Mutationen ein erhöhtes Risiko besteht. Personen mit einem familiären Parkinson-Verdacht können eine genetische Untersuchung durchführen lassen, um ihr Risiko zu bestimmen. Zudem betont sie die Bedeutung von körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und geistiger Stimulation zur Verbesserung der Symptome und zur Prävention von kognitiven Einschränkungen.
**Neue Ansätze bei schweren Symptomen:**
Für Parkinson-Patienten mit schweren Symptomen wie dem Pisa-Syndrom bietet Prof. Dr. Berg Einblicke in innovative Behandlungsmethoden wie Botulinumtoxin-Injektionen, die zu Verbesserungen führen können. Sie betont jedoch, dass weitere Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit dieser Behandlungen zu bestätigen.
**Kaffee, Umweltgifte und alternative Therapien:**
Eine interessante Diskussion dreht sich um den Einfluss von Kaffee und Umweltgiften auf Parkinson. Berg erklärt, dass Koffein das Risiko für Parkinson senken kann, während der Zusammenhang zwischen Umweltgiften und der Krankheit weiter erforscht wird. Sie spricht sich gegen alternative Therapien wie Faszienmassagen und Fußreflexzonenmassage aus, da es keine evidenzbasierten Ergebnisse gibt, die ihre Wirksamkeit bestätigen.
**Beratung und Unterstützung:**
Abschließend betont Prof. Dr. Berg die Bedeutung einer individuellen Beratung und Behandlung für Parkinson-Patienten. Sie ermutigt dazu, bei Unsicherheiten oder Fragen eine neurologische Fachperson zu konsultieren und gezielte Therapien zu verfolgen, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Durch innovative Therapieansätze, genetische Untersuchungen und präventive Maßnahmen können Parkinson-Patienten Hoffnung schöpfen und ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Prof. Dr. Bergs Expertise und Empfehlungen bieten wertvolle Einblicke in die Behandlung und Betreuung von Parkinson-Patienten.
Die Hirn-Docs bleiben eine vertrauenswürdige Quelle für Informationen über neurologische Erkrankungen und stehen den Lesern weiterhin zur Seite, um ihre Fragen und Anliegen zu klären.