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Investoren setzen auf Zinserhöhung: Marktbericht in Deutschland

Vor der morgigen Sitzung der US-Notenbank Fed steigt an der Börse die Hoffnung auf eine große Zinssenkung. Der DAX erreicht den höchsten Stand seit dem Rekordhoch Anfang des Monats.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt nutzen die leichten Kursverluste vom Wochenauftakt für zaghafte Käufe. Nachdem der DAX gestern etwas schwächelte und 0,4 Prozent tiefer bei 18.633 Punkten schloss, kann er heute zulegen. Immer mehr Anleger glauben an eine große Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

DAX-Plus bleibt wohl begrenzt

Am Nachmittag steigt der DAX um 0,7 Prozent auf 18.763 Punkte und erreicht damit den höchsten Stand seit dem Rekordhoch Anfang September. Das ist auch durch die starke Vorwoche mit fast 19.000 Zählern in unmittelbare Reichweite gerückt.

Dennoch bleibt das Plus heute wohl nur moderat, zu groß ist dann doch die Unsicherheit. „Dem deutschen Leitindex ist es knapp gelungen, sich oberhalb der 21-Tagelinie (18.585) zu halten und Chancen auf der Oberseite zu wahren“, schreiben die Experten der Helaba. „Allerdings rechnen wir heute nicht mit weitergehenden Impulsen.“ Vor der Fed-Entscheidung dominiere Zurückhaltung, zumal das technische Bild wenig aussagekräftig ist.

Tendenz geht zum XL-Zinsschritt

Morgen entscheiden die US-Währungshüter, wie es mit den Zinsen weitergeht. Am Markt gilt als sicher, dass sie zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren die Zinsen senken und damit die Zinswende in den USA einleiten. Das Ausmaß und die Abfolge künftiger Zinsschritte ist jedoch offen und von Konjunkturdaten abhängig.

„Lange war eine Zinsentscheidung nicht so spannend wie die morgige“, meint Analyst Thomas Altmann von QC Partners. Klar sei die Richtung, offen jedoch das Ausmaß. „Und seit gestern geht die Tendenz an den Börsen ganz klar in Richtung XL-Senkung um 50 Basispunkte“. Das wäre der große Zinsschritt. „Aktuell preisen die Börsen dafür eine Wahrscheinlichkeit von 74 Prozent ein“, so der Experte.

Euro gibt zum Dollar etwas nach – weiter über 1,11 Dollar

Der Kurs des Euro ist heute etwas gesunken. Marktbeobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach jüngsten Kursgewinnen. Vor der Zinsentscheidung würden sich die Anleger eher zurückhalten, heißt es von Marktbeobachtern. Heute wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1119 US-Dollar gehandelt und damit etwas niedriger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt gestern Nachmittag auf 1,1126 Dollar festgesetzt.

Ölpreise kaum verändert

Die Ölpreise haben sich heute kaum verändert. Am Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 72,68 Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober stieg hingegen geringfügig um zwei Cent auf 70,11 Dollar. Bereits zu Beginn der Woche war der Preis für US-Öl wieder über die Marke von 70 Dollar gestiegen. Der Handel verlief ohne größere Impulse.

Intel legt Baupläne für Chipfabrik in Magdeburg auf Eis

Der kriselnde Chipkonzern Intel legt den Bau eines Werks in Magdeburg auf Eis. Das Projekt werde voraussichtlich um zwei Jahre verzögert, teilte Firmenchef Pat Gelsinger mit. Das Unternehmen hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt, leitete kürzlich aber ein Sparprogramm ein. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt. Nun stellt sich die Frage, was mit den Geldern passiert.

TSMC-Bau in Dresden im Plan

Die angekündigte Verschiebung des Intel-Großprojekts in Magdeburg hat auf den Bau der ersten Chipfabrik des taiwanesischen Halbleiterkonzerns TSMC in Dresden keinen Einfluss. „Es bleibt bei den Plänen. Die Projekte in Magdeburg und Dresden sind unabhängig voneinander“, sagte der Geschäftsführer des Branchennetzwerkes Silicon Saxony, Frank Bösenberg, auf dpa-Anfrage. Man blicke optimistisch in die Zukunft.

Evonik will 1,5 Milliarden zusätzlichen Umsatz machen

Der Spezialchemiekonzern Evonik will mit einer neuen Innovationsstrategie seinen Umsatz ankurbeln. Der Essener Konzern wolle damit auf Basis des Jahres 2023 bis 2032 einen zusätzlichen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erreichen, kündigte er heute an. Evonik fokussiert und bündelt die Forschung und Entwicklung künftig in drei großen Themenbereichen: biobasierte Lösungen, Energiewende und Kreislaufwirtschaft. „Die drei neuen Innovationswachstumskerne adressieren die relevantesten Nachhaltigkeitstrends in unseren Geschäften“, so Evonik-CIO Ralph Marquardt.

Kartellamt untersagt Nickelodeon-Übernahme durch RTL

Nach dem angekündigten Verbot des Zusammenschlusses von Super RTL und dem Kindersender Nickelodeon durch das Bundeskartellamt haben die Sender ihre Fusion abgesagt. RTL und die Nickelodeon-Mutter Paramount hätten die Anmeldung des Vorhabens zurückgezogen, teilten die Wettbewerbshüter mit. „Das von RTL und Paramount geplante Zusammenschlussvorhaben hätte den Bereich der Bewegtbildwerbung für die Zielgruppe Kinder von drei bis 13 Jahren betroffen“, erklärte Kartellamts-Chef Andreas Mundt. Dieser Werbemarkt weise so deutliche Besonderheiten auf, dass er von sonstiger Werbung abzugrenzen gewesen sei.

Microsoft plant milliardenschweren Aktienrückkauf und erhöht Dividende

Microsoft will eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen und seinen Aktionären eine deutlich höhere Dividende auszahlen. Insgesamt will das zweitwertvollste Unternehmen der Welt 60 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um eigene Papiere zu erwerben, teilte der Konzern mit. Der Aktienrückkauf habe kein Enddatum und könne jederzeit beendet werden. Zudem will Microsoft seinen Anteilseignern mit 83 Cent je Aktie eine um zehn Prozent höhere Quartalsdividende ausschütten. Bislang gab es pro Schein 75 Cent. Bei rund 7,43 Milliarden Aktien derzeit werden über die Quartalsdividende also etwas mehr als sechs Milliarden Dollar ausgeschüttet.

VW lobt Kooperation mit Ford – und kann sich mehr vorstellen

Nach dem Start des zusammen mit Ford entwickelten neuen VW-Transporters kann sich Volkswagen eine Erweiterung der Kooperation vorstellen. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Zusammenarbeit“, sagte der Chef der Sparte mit leichten Nutzfahrzeugen VWN, Carsten Intra, der Deutschen Presse-Agentur. „Und wir prüfen immer, welche Ausbaumöglichkeiten der Kooperation es noch gibt. Denn wir ergänzen uns an vielen Stellen wirklich gut.“ Ford und VW hatten 2020 eine umfangreiche Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen vereinbart. Später wurde sie auch auf E-Autos erweitert.

Amazon macht Schluss mit Homeoffice

Amazon-Angestellte sollen bald wieder fünf Tage pro Woche ins Büro kommen. Das gemeinsame Arbeiten sei effizienter und schweiße die Teams mehr zusammen, argumentierte Konzernchef Andy Jassy in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Aktuell darf man bei Amazon grundsätzlich zwei Tage pro Woche im Homeoffice bleiben. Die neue Regelung solle von Anfang Januar an gelten, damit die Beschäftigten ihre Lebensumstände daran anpassen könnten, schrieb Jassy.

Facebook-Konzern Meta sperrt russischen Sender RT weltweit

Sieben Wochen vor der US-Präsidentenwahl schiebt der Facebook-Konzern Meta der Verbreitung russischer Staatspropaganda über Medien wie den TV-Sender RT einen Riegel vor. RT (vormals Russia Today) sowie mehrere angeschlossene Organisationen werden weltweit aus den Apps des Unternehmens verbannt, wie Meta mitteilte. Zum Konzern gehören neben Facebook unter anderem Instagram, WhatsApp und Threads. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesperrt.

Vertrag von Aixtron-Chef bis 2030 verlängert

Der Vertrag des seit drei Jahren amtierenden Aixtron-Chefs Felix Grawert ist bis Ende August 2030 verlängert worden. Während seiner Zeit als Vorstandschef sei er maßgeblich am Erfolg des Unternehmens im Bereich Leistungselektronik beteiligt gewesen und habe den Umsatz mehr als verdoppelt, begründete der Aufsichtsrat die Vertragsverlängerung. Der im MDAX gelistete Chipanlagenbauer hatte zuletzt wegen mauer Geschäfte seine Jahresziele gesenkt und peilt 2024 einen Umsatz von 620 bis 660 Millionen Euro an sowie eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von rund 22 bis 25 Prozent.

Netflix verlängert Hit-Serie „Emily in Paris“

Fans von „Emily in Paris“ dürfen sich auf eine weitere Staffel der Netflix-Erfolgsserie freuen. „Es ist offiziell: Emily in Paris wird für Staffel 5 zurückkehren!“, verkündeten die Streamingplattform und Hauptdarstellerin Lily Collins auf Instagram. In einem kurzen Clip ist Collins mit einer Espressotasse zu sehen. „Es gibt keinen Ort wie Rom“, sagt die britische Schauspielerin zwinkernd in die Kamera. In der RomCom-Serie von TV-Legende Darren Star geht es um die ehrgeizige Marketing-Expertin Emily aus Chicago, die zum Arbeiten in Frankreichs Hauptstadt lebt. Sie trifft auf hochnäsige und liebenswürdige Leute. Sie verliebt sich in die Stadt und ganz konkret in einen gut aussehenden, aber liierten Koch.