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Am 1. September 2024 fanden die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen statt. Die Wahllokale öffneten von 8 bis 18 Uhr, und die Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. In diesem Artikel werden die Entwicklungen, Ergebnisse und Reaktionen auf die Wahlen in beiden Bundesländern zusammengefasst.

**Hohe Wahlbeteiligung in Sachsen und Thüringen**

Die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen in beiden Bundesländern zeigte sich bis zum Nachmittag ähnlich wie bei den vorangegangenen Wahlen im Jahr 2019. In Sachsen hatten bis zum Mittag 25,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, während in Thüringen die Wahlbeteiligung bei rund 44,4 Prozent lag. Die Stadt Leipzig verzeichnete eine Wahlbeteiligung von 39 Prozent, was eine Steigerung im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl darstellt.

**Ergebnisse der Landtagswahlen**

In Sachsen wurde die CDU unter Ministerpräsident Michael Kretschmer mit 31,9 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 30,6 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte auf Anhieb 11,8 Prozent und stellt damit die drittstärkste Fraktion im Landtag. Die SPD erhielt 7,3 Prozent der Stimmen, die Grünen 5,1 Prozent und die Linke 4,5 Prozent.

In Thüringen wurde die AfD mit 32,8 Prozent deutlich stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 23,6 Prozent. Das BSW erreichte 15,8 Prozent und landete auf dem dritten Platz. Die Linke kam auf den vierten Platz mit 13,1 Prozent, gefolgt von der SPD mit 6,1 Prozent. Die Grünen und die FDP verpassten den Einzug in den Landtag.

**Reaktionen auf die Wahlergebnisse**

Die Thüringer CDU hat den Weg für erste Gespräche mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht und der SPD freigegeben. CDU-Generalsekretär Christian Herrgott betonte, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD und zur Linken weiterhin gelte. Die sächsische BSW-Vorsitzende Sabine Zimmermann forderte eine Neuausrichtung der Politik von CDU und SPD zur Bedingung für eine Zusammenarbeit. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete die Ergebnisse seiner Partei in Sachsen und Thüringen als „katastrophal“ und forderte eine diplomatische Initiative zur Beendigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine.

**Ausblick auf die Regierungsbildung**

Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen müssen langwierige und komplizierte Koalitionsverhandlungen bevorstehen. Die CDU in beiden Ländern strebt die Regierungsführung an, jedoch ohne eine Koalition mit der AfD einzugehen. In Sachsen erwägt Ministerpräsident Kretschmer nun doch eine Koalition mit SPD und dem BSW. Die Brandenburger CDU bleibt weiterhin bei ihrem Unvereinbarkeitsbeschluss zu Koalitionen mit der Linken und der AfD.

**Internationale Reaktionen und Analyse**

Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sorgen auch international für Aufsehen. Das Erstarken der politischen Ränder mit der AfD und dem BSW wird kritisch betrachtet. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Wahlergebnisse als „bitter“ und betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in schwierigen Zeiten.

**Fazit**

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen haben zu einem politischen Umbruch geführt, bei dem die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht als starke Kräfte hervorgetreten sind. Die Koalitionsverhandlungen und die Regierungsbildung werden in beiden Bundesländern eine Herausforderung darstellen, da klare Mehrheiten schwer zu erreichen sind. Die politische Landschaft in Deutschland wird somit in den kommenden Jahren von den Entwicklungen in Sachsen und Thüringen maßgeblich beeinflusst werden.