Na ja, also am Ende hat die St. Jakobshalle in Basel irgendwie als Opernhaus geendet. Warum? Weil dieser Opernsänger, der JJ oder so ähnlich heißt, ganz Europa mit seinem Gesang im Sturm erobert hat. Also nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch im wörtlichen Sinne: Der Countertenor JJ hat sich während seines Auftritts auf einem kleinen Boot auf hoher See gegen heftige Winde behauptet, die sein Lied „Wasted Love“ entgegengeschleudert haben. Und dann hat er natürlich die meisten Stimmen der Jurys gewonnen, sodass er am Ende unerreichbar vorne lag. Ist ja klar, dass dann der Eurovision Song Contest (ESC) in Österreich stattfindet und nicht schon wieder in Schweden.
Der 24-jährige Johannes Pietsch, der sich hinter JJ verbirgt, war total überwältigt von seinem Sieg. Sein erster Gedanke galt seiner Familie, und auf dem Weg zur Bühne hat er seine Mutter vor Freude weinend umarmt. Dann ging es weiter durch die Zuschauerreihen zur Bühne, wo Vorjahressieger Nemo schon mit der Trophäe auf ihn gewartet hat. JJ hat natürlich zuerst seinem Team gedankt, das ihn zum Sieg geführt hat, und dann hat er auch gleich ganz Europa gedankt. Immer und immer wieder, sogar während er sein Abschlusslied gesungen hat, hat Conchita Wurst ihm von oben zugejubelt.
Stefan Raab, der Mentor von Abor & Tynna, hat sich auch zu Wort gemeldet und gesagt, dass er von den Jurys nicht viel hält, weil die ja rational und nicht emotional abstimmen. Da war wohl klar, dass die beiden Wiener es bei den Juroren nicht leicht haben würden. Am Ende hat Raab dann die Verantwortung für das Abschneiden Deutschlands übernommen. Mal schauen, was im nächsten Jahr passiert, wenn der NDR die Verantwortung für den Song Contest an den SWR abgibt. Es bleibt spannend!
Das Duell der Publikumslieblinge zwischen Baby Lasagna und Käärijä war ja auch ein Highlight. Die Zuschauer haben den Kroaten 2024 in Malmö mit seinem Lied „Rim Tim Tagi Dim“ auf Platz eins gesehen, genauso wie den Finnen ein Jahr zuvor mit „Cha Cha Cha“. Aber dank der Juroren haben Loreen und Nemo den ESC gewonnen. Das war auf jeden Fall ein versöhnlicher Abschluss für die beiden Sieger der Herzen. Und die Diskussion darüber, ob ein reines Televoting gerechter wäre, wird wohl auch nach diesem ESC weitergehen. Schließlich hat auch der diesjährige Gewinner seinen Sieg größtenteils den Jurys zu verdanken und nicht den Zuschauern.