news-16102024-153423

Die Experten des Schätzerkreises gehen davon aus, dass die Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung ab dem nächsten Jahr deutlich teurer werden. Die Kosten sollen im Durchschnitt um 0,8 Prozentpunkte steigen, was bedeutet, dass die Zusatzbeiträge auf 2,5 Prozent ansteigen. Diese Prognose wurde vom Bundesamt für Soziale Sicherung veröffentlicht.

Der Schätzerkreis setzt sich aus Experten des Gesundheitsministeriums, des Bundesamts für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbandes zusammen. Sie schätzen jedes Jahr im Oktober die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für das folgende Jahr. Basierend auf diesen Schätzungen legt das Gesundheitsministerium den durchschnittlichen Zusatzbeitrag fest, während die individuellen Beiträge von den Krankenkassen gegen Ende des Jahres bekannt gegeben werden.

Es ist schwer, genaue Angaben zur Höhe der Kosten für Einzelpersonen zu machen, da die individuellen Beiträge je nach Einkommen variieren. Eine Erhöhung um 0,8 Prozentpunkte bei einem Bruttoeinkommen von 3.000 Euro pro Monat würde bedeuten, dass Arbeitnehmer zwölf Euro weniger netto verdienen, da der Arbeitgeber die anderen zwölf Euro übernimmt. Bei einer Erhöhung des Zusatzbeitrags haben die Mitglieder das Recht auf eine Sonderkündigung.

Die Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenversicherung wird für das Jahr 2025 auf 13,8 Milliarden Euro geschätzt. Um diese Lücke zu schließen, müssen die Krankenkassen die Zusatzbeiträge erhöhen. Derzeit beträgt der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung 14,6 Prozent, zusätzlich kommt der individuelle Zusatzbeitrag der Kasse hinzu, der in diesem Jahr durchschnittlich bei 1,7 Prozent liegt. Die Beiträge werden jeweils zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bereits im August angekündigt, dass eine Beitragsanhebung unumgänglich sei, um die notwendigen Strukturreformen umzusetzen und langfristig die Kostenentwicklung zu kontrollieren. Die steigenden Kosten in der Gesundheitsversorgung erfordern Maßnahmen, um die Finanzierungslücke zu schließen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.