Italienischer Streik gegen Regierungshaushaltspläne
In Italien hat ein landesweiter Streik große Teile des öffentlichen Lebens beeinträchtigt. Die Gewerkschaften protestieren gegen den Sparkurs der Regierung unter Ministerpräsidentin Meloni.
Die Gewerkschaften in Italien haben mit einem landesweiten Streik gegen die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mobil gemacht. In vielen Städten kam es zu erheblichen Störungen, die vor allem Behörden, Staatsbetriebe und auch private Unternehmen betrafen.
Der Streik betraf Schulen, Krankenhäuser, die Post und Mautstellen an Autobahnen. Der öffentliche Nahverkehr war stundenlang lahmgelegt, was auch zu Flugausfällen führte. Zehntausende Menschen haben zudem in verschiedenen Städten an Kundgebungen teilgenommen.
Der Protest, der als Generalstreik bezeichnet wurde, richtete sich gegen die Haushaltspläne der Regierung, die aus drei rechten und konservativen Parteien besteht. Der Gewerkschaftsbund CGIL kritisierte die geplanten Kürzungen und Sparmaßnahmen als unzureichend, um die Probleme des Landes zu lösen. Die Forderungen der Gewerkschaften umfassen höhere Löhne und Renten sowie eine bessere Finanzierung für Gesundheit, Bildung und den öffentlichen Dienst.
Italien gehört weltweit zu den Ländern mit der höchsten Staatsverschuldung. Meloni hat das Ziel, die Schulden nicht weiter ansteigen zu lassen. Die Regierungschefin der Fratelli d’Italia ist seit zwei Jahren im Amt und trotz Meinungsverschiedenheiten zwischen den Koalitionspartnern Lega und Forza Italia ist ihre Position stabil.
In Turin kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei am Rande der Proteste. Verkehrsminister Matteo Salvini setzte sich gegen die Gewerkschaften durch und verkürzte den geplanten Streik im öffentlichen Nahverkehr auf vier Stunden. Dies führte zu zusätzlicher Empörung bei den Gewerkschaften, die die Regierung beschuldigten, das Streikrecht infrage zu stellen.
Der Streik in Italien zeigt die Unzufriedenheit vieler Bürger mit den Regierungshaushaltsplänen und dem Sparkurs. Die sozioökonomischen Probleme des Landes bleiben weiterhin eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.