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Die Parteien SPD und Grüne haben sich zusammengeschlossen, um die FDP wegen der „D-Day“-Affäre zu kritisieren. Sie zweifeln daran, dass FDP-Chef Lindner nichts von dem Strategiepapier wusste.

Nach den Rücktritten in der FDP aufgrund eines detaillierten Papiers zum Ausstieg aus der Ampelkoalition kritisieren die früheren Koalitionspartner SPD und Grüne die Partei und insbesondere die Rolle von FDP-Chef Christian Lindner vor und nach dem Koalitionsbruch.

Bundeskanzler Olaf Scholz nutzte die Gelegenheit beim Wahlkampfauftakt der Sozialdemokraten in Berlin, um Lindner scharf zu kritisieren. Er beschuldigte ihn und die FDP, die Arbeit der Ampel-Regierung über Monate hinweg sabotiert zu haben. Scholz betonte, dass Deutschland sich in diesen schwierigen Zeiten keine Spieler und Zocker in der Politik leisten könne.

Auch SPD-Chefin Saskia Esken erhob schwere Vorwürfe gegen die Liberalen und ihren Vorsitzenden. Sie glaubt, dass die FDP den Bruch der Koalition geplant und inszeniert hat, um sich für die Bundestagswahl in eine bessere Position zu bringen.

Die Veröffentlichung eines Arbeitspapiers mit dem Titel „D-Day Ablaufszenarien und Maßnahmen“ durch die FDP sorgte für Aufsehen. In dem Papier wurde der mögliche Ausstieg der FDP aus der Ampelkoalition mit militärischen Begriffen beschrieben.

Grünen-Chefin Franziska Brantner äußerte Zweifel daran, dass Lindner nichts von dem Papier wusste. Sie bezeichnete die FDP als autoritär geführt und kritisierte den Umgang mit der Wahrheit.

Lindner selbst beteuerte, dass das „D-Day“-Papier nur durch Indiskretionen an die Öffentlichkeit gelangt sei. Er räumte ein, dass er sich selbst prüfen müsse, da er eines der Gesichter der gescheiterten Ampelkoalition sei.

Der Berliner FDP-Vize Sebastian Czaja verteidigte Lindner und sagte, dass weitere personelle Konsequenzen unnötig seien. Er betonte, dass er selbst nichts von dem Dokument wusste.

Die „D-Day“-Affäre hat zu Spannungen zwischen den politischen Parteien in Deutschland geführt und wirft Fragen nach Verantwortung und Verlässlichkeit auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen sie auf die politische Landschaft des Landes haben wird.