Europäische Städte seien im Vergleich zu amerikanischen Städten dichter besiedelt, was es schwieriger mache, neue Wohnungen zu bauen. Dies führe zu steigenden Mieten und schränke die Mobilität der Arbeitnehmer ein. In den USA sei es üblicher, dass Menschen für neue Jobchancen umziehen, während in Europa viele aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Wohnraum in ihren Heimatländern bleiben.
Die Folgen dieser strukturellen Probleme sind laut IWF eine niedrigere Produktivität und ein langsames Wirtschaftswachstum in der EU im Vergleich zu den USA. Es bestehe die Gefahr, dass sich das Wohlstandsgefälle zwischen den beiden Wirtschaftsräumen weiter vergrößert, wenn nicht entscheidende Maßnahmen ergriffen werden, um die genannten Hindernisse zu überwinden.
Um die Produktivität in Europa zu steigern, schlägt der IWF vor, die Handelshemmnisse zwischen den EU-Ländern abzubauen und den Aufbau eines einheitlichen Kapitalmarktes zu beschleunigen. Durch die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit könnten europäische Unternehmen effizienter arbeiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt verbessern.
Zudem sei es wichtig, die Mobilität der Arbeitnehmer zu erleichtern, indem bürokratische Hürden abgebaut und der Wohnungsbau in europäischen Städten gefördert werden. Nur wenn Europa diese strukturellen Probleme angehe und Reformen umsetze, könne der wirtschaftliche Abstand zu den USA verringert werden.
Die IWF-Studie zeigt somit deutlich auf, dass Europa dringend handeln muss, um den Anschluss an die Vereinigten Staaten nicht zu verlieren. Es liegt an den politischen Entscheidungsträgern in der EU, die erforderlichen Schritte einzuleiten, um das Wohlstandsgefälle zu verringern und die Wirtschaft der Union auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen.