Lateinamerika
Die Präsidentenwahl in Venezuela hat stattgefunden, und die Wahllokale wurden geschlossen. Über 21 Millionen Menschen waren aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Sogar im Ausland haben sich die Menschen mobilisiert, um an der Wahl teilzunehmen.
Die wirtschaftliche und humanitäre Situation in Venezuela ist katastrophal. Neben dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro, der eine dritte Amtszeit anstrebt, gab es neun weitere Kandidaten, die sich um das höchste Staatsamt bewarben. Einer der vielversprechendsten Kandidaten neben Maduro war der ehemalige Diplomat Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática.
Die ersten Ergebnisse der Wahl wurden für die Nacht zum Montag deutscher Zeit erwartet. Maduro äußerte nach seiner Stimmabgabe, dass er das Ergebnis der Wahl respektieren werde. Auch González betonte nach seiner Stimmabgabe die Bedeutung der Versöhnung aller Venezolaner und den Wandel von Hass zu Liebe, Armut zu Fortschritt und Korruption zu Ehrlichkeit.
Es gab Bilder von Menschen, die seit den frühen Morgenstunden in den Wahllokalen Schlange standen, nicht nur in Venezuela, sondern auch in Ländern wie Kolumbien, Mexiko und Spanien, wo die Venezolaner ebenfalls an der Wahl teilnahmen. In Spanien fanden sogar Kundgebungen statt, zu denen die Opposition aufgerufen hatte.
Trotz vieler Umfragen, die darauf hindeuten, dass Maduro nach elf Jahren an der Macht die Abwahl droht, wird nicht von einer freien und fairen Wahl ausgegangen. In den letzten Wochen wurden viele Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten durften nicht zur Wahl antreten.
Die politische und wirtschaftliche Krise in Venezuela dauert bereits seit Jahren an. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Laut den Vereinten Nationen haben über sieben Millionen Menschen Venezuela in den letzten Jahren aufgrund von Armut und Gewalt verlassen.
Die Präsidentenwahl in Venezuela spiegelt die angespannte Situation im Land wider und wird weit über die Grenzen Venezuelas hinaus beobachtet. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Ergebnis der Wahl auf die Zukunft des Landes haben wird.