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Eigentümer von Häusern mit Öl- oder Gasheizung müssen sich beim Verkauf auf wachsende Preisabschläge einstellen. Das bedeutet, dass mittlerweile nicht mehr allein die Lage maßgeblich für den Wert einer Immobilie ist.

Unsanierte Immobilien, also Häuser mit Öl- oder Gasheizung, werden sich nach Einschätzung von Ökonomen, Maklern und Immobilienfachleuten in den kommenden Jahren nur noch mit wachsenden Preisabschlägen verkaufen lassen. Schon derzeit sind unsanierte Häuser und Wohnungen zwar günstiger als energieeffiziente Wohnimmobilien, das Preisgefälle wird sich nach verbreiteter Einschätzung in der Branche aber weiter vergrößern.

Das bedeutet, dass die überlieferte Lehrmeinung, wonach der Preis einer Wohnimmobilie hauptsächlich von deren Lage abhängt, nicht mehr in gewohnter Weise gilt. Der Immobilienexperte der Bausparkasse Schwäbisch Hall, Oliver Adler, betont, dass bei energetisch unsanierten Immobilien mit einer Energieeffizienzklasse von D oder schlechter mittel- bis langfristig mit Preisabschlägen von 20 bis 30 Prozent zu rechnen ist.

Es wird immer wichtiger für Käufer, auf die Energieeffizienzklasse einer Immobilie zu achten. Viele Interessenten filtern bereits Angebote mit schlechteren Energieeffizienzklassen heraus. Die steigenden Energiekosten in den nächsten Jahren werden für Käufer zusätzliche finanzielle Belastungen bedeuten.

Die Umstellung auf umweltfreundlichere Heizsysteme wie Wärmepumpen und Fernwärmeanschlüsse wird dazu führen, dass der Betrieb von Gas- oder Ölheizungen immer teurer wird. Die CO2-Abgabe und geplante Abschaltungen von Gasnetzen in verschiedenen Städten tragen ebenfalls dazu bei, dass unsanierte Immobilien an Wert verlieren könnten.

Experten warnen davor, dass eine verzögerte Klimapolitik den gesamten Immobilienmarkt negativ beeinflussen könnte. Die Gefahr besteht darin, dass Häuser, die energetisch nicht auf dem neuesten Stand sind, am Markt abgestraft werden könnten. Es wird daher empfohlen, sich frühzeitig auf umweltfreundliche Alternativen für die Heizung von Häusern zu konzentrieren, um langfristige finanzielle Verluste zu vermeiden.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Preisgefälle zwischen energetisch effizienten und unsanierten Immobilien regional unterschiedlich ist. In Regionen mit höheren Leerstandsquoten könnte eine weitere Steigerung der Preisabschläge wahrscheinlich sein. Eigentümer von energetisch schlechteren Immobilien sollten sich daher auf zunehmende Schwierigkeiten bei Vermietung, Verkauf und Finanzierung einstellen.