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Trump: Eine gespaltene Beziehung zu jüdischen Wählern

Donald Trump hat eine gespaltene Beziehung zu jüdischen Wählern in den Vereinigten Staaten. Einerseits betont er regelmäßig seine Verbindung zum Judentum durch seine Tochter Ivanka, ihren Ehemann Jared Kushner und seine Enkelkinder. Er positioniert sich als Unterstützer Israels und verweist stolz auf die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem während seiner Amtszeit als Präsident im Jahr 2018. Diese Gesten sollen den Vorwurf des Antisemitismus entkräften und seine Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinschaft unterstreichen.

Trump und die Verwendung von Vorurteilen gegen US-Juden

Trotz dieser Bemühungen bedient sich Trump auch negativer Vorurteile gegenüber Juden in den USA, die nur 2,4 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Er neigt dazu, sie mit Israel gleichzusetzen, anstatt sie als Amerikaner jüdischen Glaubens zu betrachten. Diese Gleichsetzung wird von vielen als ausgrenzend und respektlos empfunden. Bei verschiedenen öffentlichen Auftritten hat Trump die amerikanisch-jüdische Gemeinschaft mit Israel in Verbindung gebracht, anstatt ihre amerikanische Identität anzuerkennen.

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus im Jahr 2018 äußerte Trump beispielsweise, wie sehr sein evangelikaler Vizepräsident Mike Pence „euer Land“ liebe, was bei vielen jüdischen Amerikanern auf Unverständnis stieß. Trumps Anspielungen darauf, dass Juden, die die Demokraten unterstützen, ihre Religion ablehnen würden, sorgen für Kontroversen und Kritik. Die renommierte „Washington Post“-Kolumnistin Ruth Marcus bezeichnete diese Äußerungen als bedenklich und betonte, dass jüdische Amerikaner in erster Linie Amerikaner sind und nicht als Israelis behandelt werden sollten.

Trump und die amerikanisch-jüdische Gemeinschaft

Die Beziehung zwischen Trump und der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft ist geprägt von Spannungen und Missverständnissen. Trump hat wiederholt Juden, die für die Demokraten stimmen, abwertend als „Narren“ bezeichnet und sie aufgefordert, sich „den Kopf untersuchen zu lassen“. Diese abfälligen Äußerungen haben dazu geführt, dass viele jüdische Amerikaner sich von Trump distanzieren und seine Rhetorik als respektlos und beleidigend empfinden.

Bei den Präsidentschaftswahlen 2020 stimmten nur 29 Prozent der amerikanischen Juden für Trump, was auf seinen mangelnden Zuspruch in dieser Wählergruppe hinweist. Trump selbst hat diese geringe Unterstützung als illoyal betrachtet und deutlich gemacht, dass er enttäuscht ist über das Vertrauensdefizit bei den amerikanisch-jüdischen Wählern.

Kritik an Trumps Umgang mit der jüdischen Gemeinschaft

Kritiker werfen Trump vor, Vorurteile gegenüber Juden zu schüren und ihre Gemeinschaft zu spalten. Durch seine polarisierenden Aussagen und seine Versuche, jüdische Amerikaner für politische Zwecke zu instrumentalisieren, verstärkt er ein „Gefühl der Entfremdung“ bei vielen jüdischen Wählern. Douglas Emhoff, der Ehemann von Vizepräsidentin Kamala Harris, warf Trump vor, die „Flammen des Antisemitismus“ zu schüren, indem er die jüdische Gemeinschaft als Sündenbock für potenzielle Wahlniederlagen darstellt.

Jonathan Greenblatt, Präsident der Anti-Defamation League, kritisierte Trumps Versuche, die amerikanischen Juden für politische Zwecke zu instrumentalisieren und warnte vor den gefährlichen Auswirkungen dieser Rhetorik. Die amerikanisch-jüdische Gemeinschaft sollte nicht für den Ausgang von Wahlen verantwortlich gemacht werden, da dies zu antisemitischem Hass und Gewalt führen könnte.

Ausblick auf die Zukunft der Beziehung zwischen Trump und jüdischen Wählern

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehung zwischen Trump und der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft in Zukunft entwickeln wird. Trumps kontroverse Äußerungen und sein Umgang mit Vorurteilen gegenüber Juden haben zu Spannungen und Kontroversen geführt. Es ist entscheidend, dass politische Führer respektvoll und sensibel mit der Vielfalt der amerikanischen Gesellschaft umgehen und die Einzigartigkeit und Würde jeder einzelnen Gemeinschaft respektieren.