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**Hintergründe des AfD-Zuspruchs in Sachsen und Thüringen**

Knapp ein Drittel der Menschen in Sachsen und Thüringen plant, bei den Landtagswahlen am 1. September die AfD zu wählen. Diese hohe Zustimmung zur AfD wirft Fragen auf, die eine große Umfrage aufdeckt. Die Umfrage zeigt, dass die größten Sorgen und Probleme, die die Menschen in beiden Bundesländern beschäftigen, vielfältig sind und Migration nur eine davon ist.

**Sorgen und Ängste der Menschen in Sachsen und Thüringen**

Die Umfragewerte der AfD sind seit Monaten stabil, was verschiedene Erklärungsansätze von Experten hervorruft. Doch was denken die Menschen selber? Eine Umfrage von Forsa für RTL/ntv und den „Stern“ hat die Sorgen und Probleme der Menschen in Sachsen und Thüringen beleuchtet. Dabei wurde zwischen „Sorgen“ und „Problemen“ unterschieden, wobei die Ergebnisse nicht immer übereinstimmen.

**Die größten Probleme und Sorgen der Menschen**

Bei den „größten Problemen“ wurden am häufigsten „Zuwanderung, Ausländer“ genannt. In Sachsen wurde zudem „Rechtsextremismus, AfD“ als zweithäufigstes Problem genannt, während in Thüringen nur 17 Prozent dies als Problem sahen. Neben diesen Themen spielen auch die „ökonomische Lage“, „Preissteigerungen“ und „Fachkräftemangel“ eine wichtige Rolle. Die Bildungs- und Schulpolitik ist ebenfalls ein zentrales Thema in beiden Bundesländern.

**Unterschiedliche Sorgen und Probleme in Sachsen und Thüringen**

In Thüringen ist der allgemeine Unmut über „Politiker, Parteien“ deutlich größer als in Sachsen. Die Top-5 der größten Sorgen in Thüringen beinhalten den Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Politik der Bundesregierung, sowie Kriminalität und Gewalt. Auffällig ist, dass die Werte der AfD-Anhänger sich deutlich von denen anderer Parteien unterscheiden.

**AfD-Anhänger und ihre politischen Vorstellungen**

Die Umfrage zeigt, dass die Anhänger der AfD besonders unzufrieden sind mit Themen wie Zuwanderung, Rechtsextremismus und der Bundesregierung. Auch der Ukraine-Krieg ist für AfD-Anhänger weniger besorgniserregend als für Wähler anderer Parteien. Die politischen Vorstellungen und Ziele der AfD spielen eine wichtige Rolle bei der Wahlentscheidung, wobei Protest nur ein untergeordnetes Motiv ist.

**Wirtschaftliche Probleme und pessimistische Zukunftsaussichten**

Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Sachsen und Thüringen pessimistisch in Bezug auf die wirtschaftliche Lage sind. Besonders die Anhänger der AfD und des BSW sind skeptisch hinsichtlich einer Verbesserung der Lage. Trotzdem bewerten die meisten Befragten ihre eigene finanzielle Lage positiv. Die AfD-Wähler begründen ihre Wahlentscheidung vor allem mit politischen Vorstellungen und Zielen, während Protest nur eine geringe Rolle spielt.

**Perspektiven auf Regierungsbeteiligungen**

Die Umfrage zeigt, dass die Wähler von Linke, Grüne, SPD und CDU eine Zusammenarbeit mit der AfD in einer Regierungskoalition ablehnen. Eine klare Mehrheit geht davon aus, dass eine Regierungsbeteiligung der AfD die Lage verschlechtern würde. Auch die Anhänger des BSW sind skeptisch gegenüber einer Regierungsbeteiligung der AfD, wenngleich die Ablehnung weniger stark ausgeprägt ist.

**Fazit: Unzufriedenheit als Treiber für AfD-Zuspruch**

Die hohe Zustimmung zur AfD und dem BSW in Sachsen und Thüringen spiegelt eine große Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler wider. Die Parteien wiederum verstärken das pessimistische Bild der Lage. Die Umfrage widerlegt die Annahme, dass „Ostdeutsche“ nie in der Demokratie angekommen seien. Protest ist nur ein untergeordnetes Motiv für die Wahlentscheidung, während politische Vorstellungen und Ziele eine größere Rolle spielen. Es bleibt den anderen Parteien noch eine Woche Zeit, um die Wähler von sich zu überzeugen.