Im September 2023 wurden in Libyen Tausende von Menschen Opfer einer schweren Flutkatastrophe, als zwei Staudämme nach heftigen Regenfällen brachen und große Teile der Stadt Darna zerstört wurden. Die Behörden werden von vielen für das Ausmaß der Katastrophe verantwortlich gemacht. Nun wurden zwölf Beamte in Darna zu langen Haftstrafen verurteilt, darunter auch der ehemalige Bürgermeister Abdel Munim al-Ghaithi, der bereits seit dem Vorfall inhaftiert ist.
Das Sturmtief „Daniel“ verursachte heftige Überschwemmungen im Nordosten Libyens, wobei Darna am stärksten betroffen war. Die Wassermassen trafen die Stadt mit der Wucht eines Tsunamis, wodurch ganze Viertel zerstört und Tausende von Menschen getötet wurden. Über 4300 Menschen starben bei den Überschwemmungen, während mehr als 8000 immer noch vermisst werden. Die Katastrophe ließ auch Zehntausende obdachlos zurück.
Die Vernachlässigung der Infrastruktur und das Versagen von Frühwarnsystemen im Bürgerkriegsland Libyen haben zu einer Verstärkung der Katastrophe beigetragen. Seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrschen in Libyen Chaos und Gewalt, wobei bewaffnete Milizen und ausländische Söldner um die Macht kämpfen. Die UNO anerkannte Übergangsregierung in Tripolis und die von General Khalifa Haftar unterstützte Gegenregierung in Bengasi ringen weiterhin um die Kontrolle über das Land.