Interview mit Para-Schwimmerin Naomi Maike Schwarz über ihre Reise mit Depressionen
Kurz vor den Paralympics in Tokio zog die sehbehinderte deutsche Schwimmerin Naomi Maike Schwarz die Notbremse. Wegen Depressionen sagte sie ihre Teilnahme 2021 ab. Doch die 30-jährige Athletin des SC Potsdam kämpft sich Schritt für Schritt zurück. Ab dem 2. September startet Schwarz bei den Paralympics 2024 in Paris. Im Interview mit ntv.de spricht sie über ihre Ängste, ihre Ziele und ihren Weg zurück zum Schwimmen.
Die Entscheidung, die Paralympischen Spiele in Tokio abzusagen, war für Schwarz keine leichte. Sie erklärte: „Mir ging es damals sehr schlecht. Ich hatte Probleme, aus dem Bett aufzustehen. Für mich war der Punkt erreicht, an dem ich an Hochleistung im Leistungssport nicht mehr denken konnte.“ Ihr ehrgeiziger Charakter und der Druck, den sie sich selbst auferlegt, führten zu einer jahrelangen Anhäufung von Problemen, die letztendlich zu ihrem Zusammenbruch führten.
Trotz der Herausforderungen, die die Depression mit sich bringt, kämpfte sich Schwarz langsam zurück in den Leistungssport. Sie erklärte: „Es war ein Prozess. Ich habe mich ausprobiert. Einen Schritt zurückgehen, warten, dann wieder anfangen, weiter daran arbeiten, wieder ausprobieren, wieder einen Schritt zurückgehen, so ging das die vergangenen Jahre.“ Durch gezielte psychologische Hilfe und Anpassungen im Training fand sie langsam wieder Freude am Schwimmen.
Die Rückkehr in den Leistungssport war nicht einfach, aber Schwarz feierte bei den Schwimmeuropameisterschaften in Funchal im April ein erfolgreiches Comeback. Über 100 Meter Rücken und 100 Meter Freistil holte sie den 4. Platz und schwamm deutschen Rekord über 100 Meter Rücken. Trotzdem kämpfte sie mental noch mit den Herausforderungen, die der Wettkampf mit sich brachte.
Für Schwarz war die EM eine wichtige Generalprobe für die Paralympischen Spiele in Paris. Sie erklärte: „Ich schwanke gerade zwischen der Sorge und der Vorfreude auf Paris. Ich hoffe, mir die mentale Stärke erarbeitet zu haben, die mir hilft, Panik oder Überforderung im Wettkampf zu überwinden.“ Schwarz freut sich besonders darauf, dass ihr Mann, ihre Familie und Freunde sie bei den Spielen unterstützen werden.
Trotz der Unsicherheiten, die die Depression mit sich bringt, freut sich Schwarz darauf, an den Paralympics in Paris teilzunehmen. Sie betonte: „Dabei sein ist alles. Das war auch in Rio schon mein Motto.“ Obwohl sie keine klaren Ziele in Bezug auf Zeiten oder Platzierungen hat, ist sie bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und das Event in vollen Zügen zu genießen.
Für Schwarz ist Schwimmen nicht nur ein Sport, sondern auch eine Leidenschaft, die sie seit Kindesalter begleitet. Trotz ihrer Sehbehinderung hat sie gelernt, sich auf andere Sinne zu verlassen und neue Wege zu finden, um erfolgreich zu schwimmen. Durch ihre Beharrlichkeit und ihren Kampfgeist hat sie es geschafft, sich immer wieder zurück in den Leistungssport zu kämpfen.
Die Paralympischen Spiele in Paris werden für Schwarz eine besondere Erfahrung sein, da sie dort auf Menschen trifft, die ähnliche Kämpfe wie sie selbst durchgemacht haben. Sie freut sich darauf, das gesamte Erlebnis zu genießen und sich von der Energie und Unterstützung ihrer Liebsten tragen zu lassen. Schwarz ist bereit für die Herausforderungen, die vor ihr liegen, und freut sich darauf, ihr Bestes zu geben.
In den kommenden Wochen wird Schwarz hart trainieren und sich mental auf die Paralympischen Spiele vorbereiten. Sie ist entschlossen, sich den Herausforderungen zu stellen und das Event in vollen Zügen zu genießen. Trotz der Unsicherheiten, die die Depression mit sich bringt, ist sie bereit, sich den Wettkämpfen zu stellen und ihr Bestes zu geben.
Die Geschichte von Naomi Maike Schwarz ist eine inspirierende Reise voller Höhen und Tiefen. Durch ihren Kampfgeist und ihre Entschlossenheit hat sie es geschafft, sich immer wieder zurück in den Leistungssport zu kämpfen. Ihre Geschichte ist ein Beispiel dafür, dass man mit Mut und Durchhaltevermögen auch die größten Herausforderungen überwinden kann.