Gewalt gegen Krankenhausmitarbeiter nimmt zu, daher ist es wichtig, dass sie sich auf gefährliche Situationen vorbereiten. In Leverkusen bietet das Klinikum Schulungen an, um die Mitarbeiter zu schützen. Der Schulungsleiter, Chefarzt Marc Busche, ist auch ein erfahrener Kampfsportler.
Die Mitarbeiter lernen, wie sie sich in gefährlichen Situationen schützen können. Sie üben, Abstand zu halten, die Arme vor den Körper zu bringen und einen sicheren Stand einzunehmen. Marc Busche betont, dass das Krankenhausklima in den letzten Jahren rauer geworden ist, da Patienten oder deren Angehörige manchmal aggressiv werden, wenn sie lange warten müssen.
Das Klinikum Leverkusen bietet seit zwei Jahren Gewaltschutzschulungen an, die zunächst auf das Notaufnahmepersonal ausgerichtet waren, nun aber auf alle Mitarbeiter ausgeweitet werden. Dies ist auf den deutlichen Anstieg von Gewalttaten in nordrhein-westfälischen Krankenhäusern zurückzuführen, wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik NRW hervorgeht.
Die Mitarbeiter sind besorgt über die Zunahme von Gewalttaten und haben Angst, Opfer zu werden. Alissa Gallo, die am Empfang der Notaufnahme arbeitet, berichtet von häufiger verbaler Gewalt und Drohungen in ihrem Arbeitsumfeld. Im Gewaltschutztraining lernt sie, sich vor Schlägen zu schützen und aus Würgegriffen zu befreien, sowie den Umgang mit Messern.
Marc Busche betont, dass es wichtig ist, in einer gefährlichen Situation immer zuerst wegzulaufen, falls möglich. Sollte dies nicht möglich sein, sollten Hilfsgegenstände wie Besenstiele, Stühle oder Kleidungsstücke genutzt werden. Die Mitarbeiter finden die Schulungen sinnvoll, obwohl sie es bedauern, dass sie überhaupt notwendig sind, da ihr Hauptziel darin besteht, anderen zu helfen.