Leben in einem Kriegsgebiet ist für Kinder eine Realität, die von ständiger Angst und Unsicherheit geprägt ist. Für 50 Kinder aus der Region Iwano-Frankiwsk boten zwei Wochen in Thüringen eine willkommene Auszeit von diesem belastenden Alltag. Im KiEZ-Ferienpark Feuerkuppe bei Sondershausen konnten sie unbeschwerte Momente erleben, die ihnen normalerweise verwehrt bleiben.
Ein Hauch von Normalität
In einem Dorf, in dem die Hälfte der Einwohner ins Ausland geflohen ist und acht Männer als Soldaten gefallen sind, erleben die Kinder täglich die Auswirkungen des Krieges. Alarmsirenen und Luftschutzkeller gehören zum Alltag, und die Angst um die Väter, die an der Front kämpfen, ist allgegenwärtig. Doch in Thüringen konnten sie für kurze Zeit die Belastungen hinter sich lassen und einfach nur Kinder sein. Die Betreuer, darunter die Krankenschwester Jewgenija Lekin, bemühten sich, den Kindern eine unbeschwerte Zeit zu bieten und sie von den Sorgen des Krieges abzulenken.
Ein Funken Hoffnung
Die Ferien in Thüringen waren für die Kinder nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch eine Quelle der Hoffnung. Die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, sich zu erholen und einfach nur zu spielen, bedeutete für sie eine wertvolle Atempause im grauen Alltag des Krieges. Die Betreuer, darunter auch der Musiker Anatoli Michaelis, der mit seiner Musik den Kindern Freude bereitet, wissen um die Bedeutung solcher Momente. Trotz der Schwere der Situation in der Ukraine versuchen sie, den Kindern durch kleine Freuden und Ablenkung einen Lichtblick zu bieten.
Eine Gemeinschaft im Zeichen der Solidarität
Die Organisation dieser Ferienaktion war keine leichte Aufgabe, da viele logistische und bürokratische Hürden zu überwinden waren. Doch dank des Engagements der Thüringer Staatskanzlei und der Landesmusikakademie Sondershausen konnten die Kinder aus der Ukraine eine unvergessliche Zeit in Deutschland verbringen. Die Partnerschaft zwischen den beiden Ländern zeigt, dass Solidarität und Menschlichkeit auch in Zeiten des Krieges möglich sind. Die Erfahrungen, die die Kinder in Thüringen gemacht haben, werden sie mit nach Hause nehmen und ihnen in den schwierigen Zeiten, die vor ihnen liegen, Kraft und Hoffnung geben.