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Tim Walz ist ein Experte für chinesische Angelegenheiten und ein Berater von Kamala Harris. Seine enge Verbindung zu China wurde besonders deutlich, als er seine Hochzeit am 4. Juni 1994 feierte, genau fünf Jahre nach dem Massaker auf dem Tiananmen-Platz. Dieser Tag war für ihn von großer Bedeutung und erinnerte ihn immer daran. Sogar seine Flitterwochen verbrachte er mit seiner Frau in China.

Als demokratischer Gouverneur von Minnesota wurde Tim Walz von Kamala Harris als Running Mate ausgewählt. Diese Wahl hat auch eine außenpolitische Dimension, da Walz eine umfangreiche Erfahrung in China hat. Seit George Bush senior hat kein amerikanischer Präsident oder Vizepräsident so viel direkte Erfahrung in der Volksrepublik gesammelt wie Walz. Nach dem Tiananmen-Massaker reiste er nach Guangdong, um Englisch an einer Mittelschule zu unterrichten. Er war so beeindruckt von der chinesischen Kultur und den Menschen, dass er Mandarin und Kantonesisch lernte und mehr als dreißig Mal in die Volksrepublik reiste. Er gründete sogar ein Reisebüro mit seiner Frau, um Austauschprogramme für amerikanische Schüler zu organisieren.

Obwohl seine Erfahrungen in China beeindruckend sind, könnten sie im Wahlkampf auch zum Problem werden. Einige spekulieren in den sozialen Medien, dass Walz ein Geheimagent sei, der den Interessen Chinas dient. Einige Politiker, wie der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance, werfen ihm vor, noch mehr Arbeitsplätze nach China verlagern zu wollen. Trotzdem hebt sich Walz mit seinen Erfahrungen deutlich von anderen amerikanischen Politikern ab, die sich um die China-Beziehungen kümmern.

Walz hat sich auch kritisch zu Trumps Kurs gegenüber China geäußert und betont, dass eine konfrontative Beziehung nicht unbedingt notwendig sei. Es wird angenommen, dass er die China-Politik von Biden und Harris fortsetzen würde, falls er Vizepräsident wird. Walz hat sich immer für Menschenrechte in China eingesetzt und kritisierte die Behandlung der Tibeter. Er traf sich sogar mit dem Dalai Lama und dem inhaftierten Demokratieaktivisten Joshua Wong.

Seine Kultur- und Sprachkenntnisse könnten es ihm erleichtern, die Sympathie der chinesischen Bevölkerung zu gewinnen. Amerikanische Politiker, die lokale Restaurants in China besuchen, werden in den sozialen Medien als Diplomaten betrachtet. Tim Walz war seit seiner Nominierung ein Topthema in den chinesischen sozialen Medien. Ein amerikanischer Vizepräsident, der Chinesisch spricht, könnte daher eine große Begeisterung auslösen.