Das Schweizer Bergdorf Brienz steht erneut vor einer ernsten Bedrohung durch einen massiven Erdrutsch und die Behörden bereiten sich auf eine Evakuierung vor. Im vergangenen Jahr musste das Dorf bereits aufgrund eines Erdrutsches vorübergehend evakuiert werden, und nun sind erneut große Schuttmassen oberhalb des Dorfes in Bewegung geraten.
Die Verwaltung des Bergdorfes im östlichen Kanton Graubünden warnte davor, dass bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt talwärts rutschen könnten und die Siedlung gefährden. Die rund 90 Bewohner von Brienz wurden informiert, dass sie möglicherweise schon in den nächsten Tagen evakuiert werden müssen und möglicherweise für mehrere Monate nicht zurückkehren können. Es wurde jedoch noch kein genauer Zeitpunkt für eine Evakuierung festgelegt.
Derzeit bewegt sich das Geröll mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 Zentimetern pro Tag. Experten warnen davor, dass starke Regenfälle oder weitere Felsstürze die Geschwindigkeit des Schuttstroms auf über 80 Kilometer pro Stunde erhöhen könnten. Obwohl ein solches Szenario derzeit unwahrscheinlich ist, wäre es äußerst schwierig, rechtzeitig Warnungen zu geben, wenn es dazu kommen sollte.
Im Mai 2023 musste das Dorf bereits vorsorglich evakuiert werden, da eine Rutschung befürchtet wurde. Im Juni desselben Jahres kam es tatsächlich zu einem gewaltigen Schuttstrom, der nur knapp am alten Schulhaus vorbeiging. Wiesen wurden verschüttet und eine Straße wurde teilweise meterhoch mit Geröll bedeckt. Brienz liegt in der Nähe von Davos auf einer Höhe von etwa 1.150 Metern.
Die Bewohner von Brienz stehen erneut vor einer unsicheren Zeit und hoffen darauf, dass die Behörden rechtzeitig handeln, um Schaden abzuwenden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob eine Evakuierung tatsächlich erforderlich wird, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.