Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat kürzlich neue Zahlen zur irregulären Migration veröffentlicht und verzeichnet insgesamt einen signifikanten Rückgang der Grenzübertritte. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sank die Zahl um 42 Prozent, was einer Gesamtzahl von 166.000 entspricht.
Besonders deutlich war der Rückgang um 79 Prozent entlang der Westbalkanroute, was auf das Ende der Visafreiheit für Staatsbürger aus Ländern wie Indien und Tunesien in Serbien zurückzuführen ist. Rumänien und Bulgarien haben außerdem ihre Sicherheitsmaßnahmen an den EU-Außengrenzen verstärkt.
Frontex berichtet über aufgedeckte Fälle von irregulären Grenzübertritten an den EU-Außengrenzen. Es ist wichtig zu beachten, dass dieselbe Person die Grenzen mehrmals und an verschiedenen Orten überquert haben kann.
Ein bemerkenswerter Rückgang von 64 Prozent wurde auch entlang der zentralen Mittelmeerroute verzeichnet, hauptsächlich aufgrund der harten Maßnahmen, die Länder wie Tunesien und Libyen gegen Schleuser ergreifen, um die Migration nach Europa zu stoppen. Im Gegenzug erhalten sie finanzielle Unterstützung von der EU.
Auf der Westafrikaroute nahmen die irregulären Grenzübertritte zur spanischen Kanarischen Inseln zu, während an den östlichen EU-Außengrenzen zu Polen und den baltischen Staaten eine Zunahme von rund 13.000 Fällen verzeichnet wurde.
Die meisten Migranten stammen laut dem Bericht aus Syrien, Mali und der Ukraine. Es wird auch behauptet, dass Russland Migranten über Belarus an die polnische Grenze bringt, um die Situation zu destabilisieren, was dazu geführt hat, dass Polen vorübergehend das Recht auf Asyl ausgesetzt hat.
Mit dem insgesamt rückläufigen Trend bei der irregulären Migration rückt für die EU nun die Frage der Rückführung von Migranten ohne Aufenthaltsrecht in den Fokus. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, einen neuen Versuch für ein effektives Rückführungsmanagement zu starten, nachdem frühere Bemühungen im EU-Parlament gescheitert waren.