Die vereitelten Anschläge auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien sind Teil einer gefährlichen Entwicklung. Der Terrorismusforscher Peter Neumann hat eine starke Zunahme von Anschlägen und Anschlagsplänen islamistischer Terroristen festgestellt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnte vor der „anhaltenden Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus.“ Neben dem Rechtsextremismus bereitet ihm diese Entwicklung besondere Sorgen.
Islamischer Staat nimmt Europa ins Visier
Aktuell ruft der afghanische Ableger des „Islamischen Staates“ (IS) verstärkt zu Anschlägen in Europa auf. Besonders im Fokus stehen Großveranstaltungen. Herrmann warnt davor, dass auch Bayern in diesem Zielspektrum liegt.
Die geplanten Anschläge in Wien, die ein Blutbad anrichten sollten, verdeutlichen erneut die große Gefahr. Verfassungsschutzpräsident Burkhard Körner betont, dass die Bedrohung ernst zu nehmen ist. In München laufen derzeit zwar Großveranstaltungen, aber konkrete Bedrohungen sind nicht bekannt. Dennoch gibt es keine Garantie für absolute Sicherheit. Der Freistaat Bayern versucht, Großveranstaltungen bestmöglich abzusichern, ohne das gesellschaftliche Leben einzuschränken.
Herrmann fordert eine konsequente Bekämpfung des islamistischen Terrors. Er betont die Notwendigkeit einer konsequenten Abschiebung ausländischer Straftäter und Gefährder. Die Bundesregierung müsse hier aktiv werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Anschlagsversuche von Islamisten nehmen zu
Der Terrorismusforscher Neumann sieht den vereitelten Anschlag in Wien als Teil einer Entwicklung, die er schon länger in Europa beobachtet. Seit letztem Herbst gab es in Westeuropa sechs Anschläge mit dschihadistischem Hintergrund und weitere 21 waren geplant. Dies ist im Vergleich zu 2022 eine Vervierfachung. Es fällt auf, dass zwei Drittel der Beteiligten Teenager sind.
Besorgniserregend ist, dass die Radikalisierung der Verdächtigen immer jünger wird und fast ausschließlich online stattfindet. Neumann spricht von „TikTok-Dschihadisten“, die sich im Internet radikalisieren.
Radikale nutzen TikTok als Werkzeug
Im bayerischen Verfassungsschutzbericht für die ersten sechs Monate 2024 wird beschrieben, wie Anhänger des Salafismus Plattformen wie TikTok nutzen, um Kinder und Jugendliche zu rekrutieren. Dies zeigt, dass eine Verschärfung des Strafrechts notwendig ist, um gegen diese Bedrohung vorzugehen. Es liegt in der Verantwortung des Bundes, hier einzugreifen.