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Nach dem Beschuss einer UNIFIL-Basis durch Israel haben viele Länder scharfe Kritik geäußert. In Washington zeigte sich ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats „tief besorgt“. Bei den Einsätzen der israelischen Streitkräfte im Südlibanon sei es „von entscheidender Bedeutung, dass sie die Sicherheit der UN-Friedenstruppen nicht gefährden“, sagte er.

Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto bezeichnete den „Beschuss“ des UNIFIL-Hauptquartiers als „inakzeptabel“. Das französische Außenministerium teilte mit, dass sie „Erklärungen von den israelischen Behörden“ erwarten. Der Schutz von UN-Friedenstruppen sei „für alle Parteien in einem Konflikt verpflichtend“. Die spanische Regierung verurteilte „den israelischen Beschuss, der das UNIFIL-Hauptquartier in Nakura traf, auf das Schärfste“.

Bei israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen gestorben. Mindestens 117 weitere Menschen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von zwei Angriffen in den dicht besiedelten Wohngebieten Nueira und Basta im Zentrum der Stadt.

Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der UN-Mission UNIFIL im Libanon beschuldigte Israels Armee die Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Israels Armee sei deshalb im Gebiet von Nakura, nahe der UNIFIL-Basis, im Einsatz gewesen, teilte das Militär mit.

Die israelische Armee erklärte, der Angriff habe sich gegen palästinensische Kämpfer gerichtet, die von einem Kommando- und Kontrollzentrum aus operiert hätten, das sich „auf dem Gelände befand, das zuvor als Schule diente“. Die israelische Armee gab keine Opferzahl an. Das Kommando- und Kontrollzentrum sei „zur Planung und Ausführung von Terroranschlägen“ gegen die israelische Armee und den Staat Israel genutzt worden.

Die Bundeskanzlerin Olaf Scholz kündigte im Bundestag weitere deutsche Waffenlieferungen an Israel an. Er betonte, dass bereits Waffen geliefert wurden und weiterhin Lieferungen geplant sind. Zuvor hatte die Union der Bundesregierung mangelnde Unterstützung Israels vorgeworfen und beanstandet, dass Exportgenehmigungen für Munition oder Ersatzteile für Panzer seit Monaten von der Bundesregierung nicht bearbeitet wurden.

Die USA erhöhen den Druck auf Israel, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, forderte Israel dringend auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die katastrophalen Bedingungen im Gazastreifen zu verbessern.

In Bezug auf die jüngste israelische Anordnung, Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufzufordern, betonte sie, dass diese in ihre Gemeinden zurückkehren sollten, um dort wieder aufzubauen. Es dürfe keine demographischen oder territorialen Veränderungen im Gazastreifen geben.

US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu haben vereinbart, in den kommenden Tagen „in engem Kontakt“ zu bleiben. Biden betonte die Notwendigkeit, den Schaden für Zivilisten so gering wie möglich zu halten, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten von Beirut. Biden und Netanyahu hatten in den zurückliegenden sieben Wochen kein direktes Gespräch miteinander geführt.