Investoren fokussieren sich auf Lagarde und Powell: Marktanalyse in Deutschland
DAX startet leicht im Minus
Die Anleger in Deutschland richten heute ihre Aufmerksamkeit auf die Äußerungen von EZB-Präsidentin Lagarde und Federal-Reserve-Chef Powell. Neue Spekulationen über Zinssenkungen könnten auch den DAX weiter antreiben.
Nach der Rekordrallye der Vorwoche machen die Anleger nun eine kurze Verschnaufpause. Der DAX ist mit leichten Verlusten in die neue Börsenwoche gestartet. Zu Beginn des Handels an der XETRA gab der deutsche Leitindex um 0,3 Prozent auf 19.412 Punkte nach.
DAX auf Kurs gen 20.000 Punkte?
Nach der Hoffnung auf ein Wachstumssignal aus China erreichte der DAX am Freitag vorübergehend ein Rekordhoch von 19.492 Punkten. Einige Experten sind der Meinung, dass dies den Weg für die Marke von 20.000 Punkten frei machen könnte. Zum Handelsschluss lag der DAX 1,2 Prozent höher bei 19.473 Punkten und verzeichnete damit einen starken Anstieg von vier Prozent in der Woche.
Geldpolitik im Fokus
Der heutige Handelstag steht ganz im Zeichen der Geldpolitik. US-Notenbankchef Jerome Powell könnte den Anlegern am Abend Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Maßnahmen der Federal Reserve geben, wenn er auf einer Finanzkonferenz in Nashville, Tennessee, spricht. Zuvor wird EZB-Chefin Christine Lagarde im Europaparlament angehört. Lagarde hat kürzlich klargestellt, dass die Europäische Zentralbank einen weiteren Zinsrückgang plant.
Bleibt die deutsche Inflation unter zwei Prozent?
Die weitere Geldpolitik im Euroraum hängt maßgeblich von der Inflationsentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Eurozone ab. Heute um 14 Uhr wird das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung der Verbraucherpreisdaten im September veröffentlichen. Im August fiel die Inflationsrate aufgrund gesunkener Energiepreise deutlich auf 1,9 Prozent. Dies war das erste Mal seit über drei Jahren, dass die Rate unter der Zwei-Prozent-Marke lag. Die Importpreise, also die Preise für importierte Güter nach Deutschland, stiegen im August im Jahresvergleich um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Morgen bekannt gab. Dies war der dritte Anstieg in Folge.
Dow Jones erreicht neues Allzeithoch
Die US-Börsen schlossen am Freitag uneinheitlich. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte erreichte ein Allzeithoch von 42.313 Punkten, was einem Anstieg von 0,3 Prozent entspricht. Der technologielastige Nasdaq hingegen verlor 0,4 Prozent auf 18.119 Punkte. Der breitere S&P 500 fiel um 0,1 Prozent auf 5.738 Punkte.
Japanische Aktien stürzen ab
Die wichtigsten Aktienmärkte in Fernost zeigten zu Wochenbeginn eine uneinheitliche Entwicklung. Während chinesische Aktien an ihre jüngste Erholung anknüpften, brach der japanische Leitindex Nikkei um 4,8 Prozent auf 37.919 Punkte ein. Der überraschende Sieg von Shigeru Ishiba im Rennen um die Führung der Regierungspartei hatte die Anleger überrascht, da sie auf einen Schub durch mehr geldpolitische Anreize seines Rivalen gehofft hatten.
China-Rally setzt sich fort
Die chinesischen Börsen profitierten erneut von weiteren Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft. Der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandwerten stieg im späten Handel um 7,2 Prozent. Der Hang Seng in Hongkong legte um 3,0 Prozent zu, während die Shanghaier Börse ein Plus von 7,9 Prozent verzeichnete.
Gold knapp unter Rekordhoch
Der Goldpreis fiel am Morgen um 0,4 Prozent auf 2.654 Dollar. Damit entfernte sich der Preis etwas von seinem Rekordhoch von 2.685 Dollar in der vergangenen Woche. Der Euro gab leicht nach auf 1,1164 Dollar.
Spannungen im Nahen Osten treiben Ölpreise
Die anhaltenden israelischen Angriffe im Libanon sorgen auf dem Rohstoffmarkt für zusätzliche geopolitische Unsicherheit. Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent stieg um 1,4 Prozent auf 72,53 Dollar pro Barrel.
Volkswagen mit weiterer Gewinnwarnung
Nach der Gewinnwarnung vom Freitagabend steht die VW-Aktie im Fokus. Konzernchef Oliver Blume musste die Gewinnprognosen erneut senken, da das Unternehmen in diesem Jahr nicht so viele Autos verkaufen wird wie ursprünglich erwartet. Der Umsatz wird voraussichtlich bei 320 Milliarden Euro liegen und damit knapp unter dem Vorjahresniveau bleiben. Die Rendite wird mit 5,6 Prozent niedriger ausfallen als zuvor prognostiziert.
Deutsche Börse mit neuem Co-Vorstandschef
Zum Quartalswechsel erhält die Deutsche Börse einen neuen Co-Vorstandschef. Stephan Leithner übernimmt das Amt ab dem 1. Oktober und leitet den DAX-Konzern gemeinsam mit Theodor Weimer. Weimer wird den größten Börsenbetreiber Deutschlands nach sieben Jahren Ende 2024 verlassen und von Leithner als alleinigem Chef abgelöst.
Neuer Thyssenkrupp-Stahlchef kündigt härtere Einschnitte an
Der neue Chef der Stahlsparte bei Thyssenkrupp, Dennis Grimm, kündigt härtere Einschnitte an als bisher geplant. Aufgrund der verschlechterten Marktlage müsse der größte deutsche Stahlkonzern reagieren. Die Einschnitte könnten daher tiefer ausfallen als bisher geplant.
Alzchem ersetzt Vitesco im SDAX
Die Alzchem Group wird den ausscheidenden Antriebsspezialisten Vitesco im SDAX ersetzen. Die neue Indexzusammensetzung tritt am 2. Oktober in Kraft. Vitesco wurde von Schaeffler übernommen und wird Anfang Oktober mit diesem fusionieren. Heute ist voraussichtlich der letzte Handelstag für die Vitesco-Aktie.
BayWa erhält weitere Finanzspritze
Der angeschlagene Agrar- und Baustoffkonzern BayWa erhält eine weitere Finanzspritze in Höhe von einer halben Milliarde Euro und bis zum Jahresende Zeit, seine Finanzen zu stabilisieren. Die wichtigsten Gläubigerbanken stellten weitere 500 Millionen Euro an Überbrückungskrediten bis Ende Dezember zur Verfügung, gab BayWa am Sonntagabend bekannt.
Musk untersucht hohen Krankenstand in Grünheide persönlich
Aufgrund des hohen Krankenstands im Tesla-Werk in Grünheide will sich CEO Elon Musk persönlich ein Bild von der Situation machen. Tesla hatte kürzlich Aufsehen erregt, indem es häufig krankgemeldeten Mitarbeitern Hausbesuche abstattete.
Stellantis senkt Margenziel
Die chinesische Konkurrenz und eine insgesamt schwächelnde Nachfrage belasten den französisch-italienischen Autobauer Stellantis. Daher senkte das Unternehmen sein Jahresziel und erwartet nun eine Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent für 2024, anstatt einer zweistelligen Rendite.
Aston Martin korrigiert Ausblick
Unterbrochene Lieferketten und eine Schwäche in China beeinträchtigen den britischen Sportwagenhersteller Aston Martin. Der Vorstand erwartet daher im Gesamtjahr einen niedrigeren Kerngewinn als bisher prognostiziert. Außerdem wird der Cashflow im ersten Halbjahr voraussichtlich nicht positiv sein.