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In einigen Kellern in Deutschland gibt es noch alte, muffige Räume mit dicken Wänden und schweren Türen. Viele Menschen haben keine Erinnerungen daran, sich dort zu verstecken. Doch mit dem Konflikt in der Ukraine fragen sich viele wieder, ob es einen Krieg in Deutschland geben könnte. Wie kann man sich im Ernstfall schnell in Sicherheit bringen? Diese Fragen beschäftigen nicht nur die Bürger, sondern auch die Politik.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe arbeitet an einem Bunkerschutzplan für Deutschland. Private Schutzräume werden eine wichtige Rolle spielen, da öffentliche Schutzräume nur begrenzt Platz bieten. Die vernachlässigten Bunker müssen wieder instand gesetzt werden. Dennoch ist der Weg in den eigenen Keller oft die schnellste Option. Aber wie kann man vorsorgen?

Mario Piejde von Bunker Schutzraum Systeme Deutschland erklärt, dass es von den individuellen Wohnverhältnissen abhängt. Einfamilienhäuser und größere Mietobjekte haben in der Regel einen Keller, der grundlegenden Schutz bietet. Unterirdische Orte sind als Zufluchtsorte geeignet, da man dort vor herabfallenden Trümmern und radioaktiver Strahlung geschützt ist. Allerdings ist ein herkömmlicher Keller nicht mit einem richtigen Schutzraum vergleichbar.

In der Schweiz sind öffentliche und private Schutzräume aufgrund gesetzlicher Vorschriften zahlreich vorhanden. Ein klassischer Schutzraum besteht aus einer dicken Stahlbetonhülle, gepanzerten Türen und einem Notausgang. Für den Schutzraum im eigenen Keller ist in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich und die Statik des Hauses wird nicht beeinträchtigt.

Bei der Ausstattung des Schutzraums gibt es unterschiedliche Qualitäten. Der Basisschutz orientiert sich am Standard in der Schweiz und eignet sich vor allem für Neubauten. Die Kosten für einen solchen Schutzraum liegen zwischen 35.000 und 40.000 Euro. Wer keinen Platz im Keller hat, kann den bestehenden Keller erweitern, was jedoch teurer ist und eine Baugenehmigung erfordert.

Alternativ kann ein Schutzraum im Garten oder unter der Garage eingerichtet werden. Auch ältere Luftschutzkeller können mit wenig Aufwand wieder hergerichtet werden. Eine Belüftungsanlage ist entscheidend, um ausreichend Sauerstoff im Schutzraum zu gewährleisten. Bei Mehrfamilienhäusern müssen die Bewohner gemeinsam entscheiden, ob ein Schutzraum im Keller gebaut werden soll.

Mieter können eine mobile Schutzzelle aus Stahl im Kellerabteil aufstellen, um sich im Ernstfall zu schützen. Diese Schutzzellen bieten Schutz vor Splittern und Schusswaffen, aber keinen Schutz vor Strahlung. In dicht besiedelten Gebieten sind die Bewohner besonders auf öffentliche Schutzräume angewiesen. Es bleibt zu hoffen, dass Deutschland weiterhin friedlich bleibt.