Sinkende Umsätze im vergangenen Jahr haben die Deko-Kette Depot in die roten Zahlen getrieben. Der Inhaber, Christian Gries, plant Maßnahmen, um das Unternehmen zu stabilisieren. Aufgrund der Insolvenz in Eigenverwaltung können derzeit weder Gutscheine bei Depot gekauft noch eingelöst werden. Kunden mit bestehenden Gutscheinen müssen ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden, um eine mögliche Auszahlung zu erhalten.
Die Probleme bei Depot bestanden nicht erst seit Kurzem. Der Umsatz lag ohne Großhandel im vergangenen Jahr bei 330 Millionen Euro, ein Verlust im Vergleich zu den früheren 410 Millionen Euro vor der Pandemie. Die globale Gesundheitskrise, Kaufzurückhaltung der Konsumenten nach dem Ukraine-Krieg und steigende Frachtpreise haben zu einem Liquiditätsverlust von 60 bis 70 Millionen Euro geführt.
Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, plant Gries ein hartes Sparprogramm und Verhandlungen mit Vermietern der Filialen. Etwa 90 Filialen in Deutschland stehen auf dem Prüfstand, wobei Mietverträge verlängert werden, wenn Vermieter zu Senkungen bereit sind. Ziel ist es, mindestens die Hälfte der gefährdeten Filialen zu erhalten.
Trotz getroffener Maßnahmen konnte die Insolvenz nicht abgewendet werden. Depot beantragte am 15. Juli ein Schutzschirmverfahren, um die Sanierung zu beschleunigen. Sven Tischendorf unterstützt Gries und betont, dass das Unternehmen gut mit Liquidität ausgestattet sei. Das Insolvenzverfahren wird die Zukunftsfähigkeit jeder Filiale prüfen und ermöglicht Verhandlungen über Mietverträge.
Aufgrund der Insolvenz können derzeit weder Gutscheine bei Depot gekauft noch eingelöst werden. Kunden mit bestehenden Gutscheinen müssen ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Forderungen vollständig beglichen werden, ist gering. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, Gutscheine in den verbleibenden Filialen einzulösen oder sich an den Insolvenzverwalter zu wenden.
Es bleibt unklar, ob und wann Gutscheine möglicherweise wieder eingelöst werden können, da dies vom weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens abhängig ist. Die Modebranche wurde 2023 besonders von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Insolvenzen erschüttert, wobei Depot nicht das einzige betroffene Unternehmen ist. Experten warnen vor weiteren Insolvenzen im Jahr 2024 aufgrund verschiedener wirtschaftlicher Faktoren.