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Die Deutsche Umwelthilfe steht in der Biodiesel-Kontroverse gegen den neuen Biodiesel HVO (Hydrotreated Vegetable Oil), der seit Ende letzten Jahres in Deutschland zugelassen ist. Die Organisation behauptet in ihren Pressemitteilungen, dass der Treibstoff und seine Genehmigung skandalös seien. Doch Fachleute kritisieren die Umwelthilfe für ihren unredlichen Umgang mit Fakten, um HVO zu diskreditieren.

Biodiesel HVO wird aus altem Speiseöl, Fetten, Abfällen sowie Soja- und Rapsöl hergestellt und hat eine bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu fossilem Diesel. Die Umwelthilfe behauptet, dass HVO 100 sogar „schmutziger“ sei als herkömmlicher Diesel. Allerdings wurden die Tests mit Autos durchgeführt, die nicht für HVO freigegeben sind. Zudem wurden Autos nach dem veralteten Euro 5-Standard getestet, während Euro 6 bereits einen Großteil des deutschen Pkw-Bestands ausmacht.

Experten des ADAC weisen darauf hin, dass moderne Dieselmotoren mit Abgasreinigung den Partikelausstoß deutlich unter dem Grenzwert halten. Die Tests zeigten, dass der Ausstoß von HVO zwar etwas höher sei, aber immer noch sehr gering. Ähnlich verhielt es sich mit den Stickoxidemissionen, die bei warmem Motor sogar niedriger waren als bei normalem Diesel.

Die Umwelthilfe argumentiert, dass sie im Straßenverkehr teste, da die Elektronik der Autos die Prüfstandsituation erkennen könne. Sie wirft Verkehrsminister Wissing vor, in einen Lobbyskandal mit Autolobbyisten verwickelt zu sein. Die Umwelthilfe behauptet, dass HVO nur aufgrund der persönlichen Interessen von Wissing in Deutschland zugelassen wurde. Das Bundesumweltministerium, das von den Grünen kontrolliert wird, hat jedoch die Genehmigung für HVO erteilt.

Wissing selbst betont, dass sein Ministerium zu keiner Zeit von Geldangeboten für Werbekampagnen zugunsten von HVO wusste. Die Kritik der Umwelthilfe am Testverfahren und den Ergebnissen wird vom Ministerium als nicht nachvollziehbar und ungeeignet zur wissenschaftlichen Verifizierung der Emissionsauswirkungen des Kraftstoffs angesehen.

Insgesamt zeigt sich in der Biodiesel-Kontroverse ein Konflikt zwischen der Deutschen Umwelthilfe und den Befürwortern von HVO. Die Diskrepanz in den Testergebnissen und die Vorwürfe gegen den Verkehrsminister werfen Fragen auf, die weiterhin diskutiert werden müssen, um eine objektive Einschätzung des neuen Treibstoffs zu ermöglichen.