Der mögliche Ursprung des Begriffs D-Day in FDP-Kreisen
FDP-Papier zum Ampel-Bruch
Nach dem Bruch der Ampel ringt die FDP weiter um ihr Image. Der neue Generalsekretär Marco Buschmann hat in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe eingeräumt, dass der umstrittene Begriff „D-Day“ möglicherweise doch in internen Sitzungen gefallen ist.
In dem Interview sagte Buschmann, er könne nicht garantieren, dass der Begriff nicht in den letzten Monaten in einer internen Runde erwähnt wurde. Er selbst habe erst von „D-Day“ erfahren, als interne Papiere der FDP veröffentlicht wurden. Sein zurückgetretener Vorgänger Bijan Djir-Sarai hatte bisher bestritten, dass die Liberalen intern den Begriff verwendet hatten.
Buschmann weist auf Verwendung kriegerischer Metaphern hin
Buschmann wies außerdem darauf hin, dass politische Metaphern mit kriegerischen Begriffen auch von anderen Politikern genutzt werden. Er erwähnte Beispiele wie die „Bazooka“ von Olaf Scholz oder die „offene Feldschlacht“ in der Biografie von Angela Merkel. Er betonte die Bedeutung, „menschliche Maßstäbe“ anzulegen, wenn Mitarbeiter solche Begriffe in ihren persönlichen Aufzeichnungen verwenden.
Buschmann stellt sich hinter Parteichef Lindner
Der ehemalige Justizminister Buschmann betonte, dass das umstrittene Papier mit dem Begriff „D-Day“ von seinem Vorgänger als persönliche Aufgabenliste für den Ernstfall erstellt wurde. Er dementierte Spekulationen, dass FDP-Chef Christian Lindner das Papier in Auftrag gegeben habe. Lindner habe jedoch die Bereitschaft signalisiert, die Koalition zu beenden, falls sich keine bessere Politik für das Land ergibt.
Vom „D-Day“ bis zur „offenen Feldschlacht“
Das „D-Day“-Papier, das konkrete Pläne für einen Ausstieg aus der Ampelkoalition enthielt und mit militärischen Begriffen versehen war, wurde Ende November von Medien veröffentlicht. Nach Druck seitens der Medien veröffentlichte die FDP das Dokument selbst. Infolgedessen traten der Geschäftsführer Reymann und Generalsekretär Djir-Sarai zurück. Parteichef Lindner blieb im Amt und beteuerte, das Papier nicht zur Kenntnis genommen zu haben.
Insgesamt betonte Buschmann, dass Lindner seinen Führungskräften viel Entscheidungsfreiheit gewährt. Er lobte Lindners Integrationskraft und betonte, dass es derzeit keine Alternative zu ihm an der Parteispitze gebe. Christian Lindner sei ein starker Vorsitzender mit hoher Integrationskraft.