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Boeing kündigt Rückkehr von Starliner-Raumschiff zur Erde an

Boeings pannenanfällige Starliner soll am Freitag auf die Erde zurückkehren. Die zwei Astronauten, die mit der Kapsel zur ISS geflogen waren, müssen vorerst dort bleiben.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat einen Fahrplan für die Rückkehr des Starliner-Raumschiffs von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde bekannt gegeben. Die pannenanfällige Boeing-Kapsel soll ohne Besatzung am Freitag von der ISS abkoppeln, per Automatik die Erde ansteuern und sechs Stunden später in White Sands im US-Staat New Mexico landen, teilte die NASA mit. Die mit dem Starliner ins All gestarteten Raumfahrer Butch Wilmore und Suni Williams sollen vorerst an Bord der ISS bleiben.

Boeings Starliner-Raumschiff dockt derzeit an der Internationalen Raumstation an.

Der vom Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing entwickelte Starliner war Anfang Juni zur ISS gestartet und sollte ursprünglich nach gut einer Woche zur Erde zurückkehren. Probleme mit dem Antrieb und ein Helium-Leck verzögerten den Rückflug jedoch. Obwohl Boeing nach Tests versicherte, die Kapsel sei sicher, entschied die NASA, es sei zu riskant, Wilmore und Williams mit dem „Starliner“ zur Erde zurückzufliegen.

Boeing-Konkurrent SpaceX soll die Astronauten zurückfliegen

Beide sollen jetzt bis Februar auf der ISS bleiben und die siebenköpfige Stammbesatzung bei Experimenten und Instandhaltung unterstützen und dann mit einer „Dragon“-Kapsel des Boeing-Konkurrenten SpaceX zur Erde zurückkehren. Das Raumschiff soll Ende September zur ISS starten und wird statt vier nur zwei Menschen an Bord haben, damit Platz für Wilmore und Williams ist. Deren Einsatz im All verlängert sich so von geplanten neun Tagen auf acht Monate.

Die NASA hatte Boeing und SpaceX vor zehn Jahren damit beauftragt, Astronauten zur ISS und zurück zu fliegen. Während SpaceX seit 2020 neun Astronautenbesatzungen und viermal private Kunden ins All geflogen hat, wurde Boeing von Rückschlägen heimgesucht. Der erste unbemannte Starliner-Testflug 2019 erreichte die ISS wegen Softwarefehlern gar nicht. Der zweite Test ließ drei Jahre auf sich warten. Dabei traten zusätzliche Probleme auf, die zu weiteren Verzögerungen und Reparaturen führten, die mehr als eine Milliarde Dollar (mehr als 905 Millionen Euro) kosteten.

Technische Probleme verzögern die Rückkehr des Starliners

Die Rückkehr des Starliner-Raumschiffs zur Erde wurde durch technische Probleme und Verzögerungen in der Vorbereitung beeinträchtigt. Das Helium-Leck und Schwierigkeiten mit dem Antrieb führten dazu, dass die NASA beschloss, die Rückkehr der Astronauten Wilmore und Williams auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Die Sicherheit der Besatzung hat oberste Priorität, und daher wurden alternative Lösungen wie der Rückflug mit SpaceX in Erwägung gezogen.

Langfristige Aufenthaltsdauer auf der ISS

Die Verlängerung des Aufenthalts von Wilmore und Williams auf der ISS von neun Tagen auf acht Monate wirft neue Herausforderungen auf. Die Astronauten müssen sich auf einen längeren Zeitraum im Weltraum einstellen und ihre Missionen und Experimente entsprechend anpassen. Die Zusammenarbeit mit der Stammbesatzung wird entscheidend sein, um den reibungslosen Ablauf der Operationen auf der ISS sicherzustellen.

Zukunft von Boeings Raumfahrtprogramm

Die Schwierigkeiten mit dem Starliner-Raumschiff werfen Fragen über die Zukunft von Boeings Raumfahrtprogramm auf. Mit wiederholten Verzögerungen und technischen Problemen muss Boeing seine Prozesse überdenken und sicherstellen, dass zukünftige Missionen reibungslos verlaufen. Die Konkurrenz durch Unternehmen wie SpaceX stellt zusätzlichen Druck auf Boeing, innovative Lösungen zu finden und die Zuverlässigkeit seiner Raumfahrzeuge zu gewährleisten.

Insgesamt steht die Rückkehr des Starliner-Raumschiffs zur Erde unter besonderer Beobachtung, da sie nicht nur die Sicherheit der Astronauten betrifft, sondern auch die Zukunft der Raumfahrttechnologie und die Wettbewerbsfähigkeit von Boeing im Weltraumsektor. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Herausforderungen zu überwinden und erfolgreiche Missionen in der Zukunft zu gewährleisten.