Boeing plant, zehn Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen, um finanzielle Probleme zu lösen. Der US-Flugzeughersteller kündigte an, weltweit etwa 17.000 Stellen abzubauen. Dieser Schritt erfolgt während anhaltender Streiks, die das Unternehmen belasten.
Der gegenwärtige Arbeitskampf von mehr als 33.000 Boeing-Beschäftigten hat zu einem Rückgang der Unternehmensergebnisse geführt. Boeing-Chef Kelly Ortberg erklärte, dass die Anpassung der Mitarbeiterzahlen an die finanzielle Realität des Unternehmens erforderlich sei. Die Entlassungen werden voraussichtlich auch Führungskräfte betreffen.
Zusätzlich zur Entlassung von Mitarbeitern hat Boeing angekündigt, die Auslieferung seines neuen Großraumflugzeugs 777X um ein Jahr auf das Jahr 2026 zu verschieben. Die Produktion der Frachtmaschine 767 wird 2027 eingestellt.
Die Streiks in der Region Pacific Northwest, insbesondere um Seattle, begannen Mitte September und die Mitarbeiter fordern unter anderem höhere Löhne. Die Verhandlungen blieben bisher ohne Einigung. Die Montage der Boeing-Maschinen 737 Max und 777 wurde durch die Arbeitsniederlegungen praktisch zum Stillstand gebracht und kostet Boeing schätzungsweise eine Milliarde Dollar pro Monat.
Boeing gab auch vorläufige Zahlen für das dritte Quartal bekannt. Der Umsatz wird voraussichtlich bei 17,8 Milliarden Dollar liegen, fast eine Milliarde weniger als erwartet. Der Verlust pro Aktie wird bei knapp 10 Dollar liegen. Seit Anfang 2019 hat Boeing Verluste von über 25 Milliarden Dollar verzeichnet.
Der Konzern plant Abschreibungen in Höhe von fünf Milliarden Dollar, wovon drei Milliarden auf den Bereich Verkehrsflugzeuge und der Rest auf Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit entfällt. Trotz vorübergehender Zwangsurlaube für Mitarbeiter werden Entlassungen nun die bevorzugte Maßnahme sein, um die finanziellen Probleme zu bewältigen.