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Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von jungen Menschen: Ergebnisse der COPSY-Studie

Die psychische Gesundheit junger Menschen in Deutschland

Junge Menschen in Deutschland sind weiterhin von psychischen Belastungen betroffen, wie die COPSY-Studie zeigt. Obwohl sich die Situation im Vergleich zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verbessert hat, liegt sie immer noch unter dem Niveau vor der Krise. Laut der aktuellen Studie haben sich 21 Prozent der Befragten über eine geminderte gesundheitliche Lebensqualität geäußert. Ebenso berichteten 22 Prozent von psychischen Auffälligkeiten und 23 Prozent von Angstsymptomen.

Studienleiterin Ulrike Ravens-Sieberer betonte die Bedeutung dieser Zahlen. In einer Klasse mit 25 Kindern könnten etwa fünf Schüler einen Bedarf an seelischer Unterstützung haben. Trotz einer Verbesserung bei depressiven Symptomen im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren gibt es nach wie vor einen Anstieg bei Einsamkeitsgefühlen, wobei 21 Prozent der Befragten angaben, sich einsam zu fühlen.

Sorgen vor Krisen und Kriegen

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt sind die zunehmenden Ängste junger Menschen vor Krisen und Kriegen. Laut der COPSY-Studie machen sich mehr als zwei Drittel der Befragten Sorgen über Kriege, Terrorismus, wirtschaftliche Krisen und den Klimawandel. Diese Ängste beeinflussen ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität erheblich.

Anne Kaman vom UKE betont, dass die jungen Menschen befürchten, dass ihr Leben durch die aktuellen Krisen negativ beeinflusst wird. Diese ständige Belastung ohne ausreichende Erholungszeiten wirkt sich stark auf ihre psychische Gesundheit aus.

Einfluss der sozialen Medien

Die Nutzung von sozialen Medien spielt eine entscheidende Rolle bei der psychischen Gesundheit junger Menschen. Etwa ein Drittel der Befragten gab an, dass ihnen online Inhalte begegneten, die sie belasteten. Zusätzlich fühlte sich fast ein Viertel durch die Nutzung von sozialen Medien negativ beeinflusst. Es ist daher wichtig, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig lernen, einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu pflegen.

Risiko- und Schutzfaktoren

Die COPSY-Studie identifizierte verschiedene Risiko- und Schutzfaktoren, die die psychische Gesundheit junger Menschen beeinflussen. Migrationshintergrund, beengter Wohnraum, psychisch belastete Eltern und geringe Bildung der Eltern erhöhen das Risiko für eine geringe Lebensqualität. Hingegen wirken Zuversicht, Selbstwirksamkeit, gemeinsame Zeit mit der Familie und soziale Unterstützung schützend und verringern das Risiko.

Die Studienautoren fordern daher eine verbesserte Versorgung und Prävention für belastete Kinder und Jugendliche. Nationale Strategien und eine verstärkte Finanzierung für Forschung sind notwendig, um die psychische Gesundheit dieser Zielgruppe zu stärken. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft sich bewusst macht, dass die psychische Gesundheit junger Menschen weiterhin gefährdet ist und Maßnahmen ergriffen werden müssen, um sie zu unterstützen.