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Auswirkungen der Hitze auf Fledermäuse in Deutschland

Die Auswirkungen der Hitze auf Fledermäuse in Deutschland sind in diesem Jahr besonders spürbar. Die hohen Temperaturen und der starke Regen haben viele der fliegenden Säugetiere geschwächt und in Not gebracht. Der Naturschutzbund macht traditionell bei einer Fledermaus-Nacht auf die Bedeutung dieser Tiere aufmerksam, aber in diesem Jahr standen die Fledermäuse vor besonderen Herausforderungen.

Hitze und Regen setzen Fledermäusen in Rheinland-Pfalz zu, wie David Roth, der Leiter der Koordinierungsstelle Fledermausschutz Rheinland-Pfalz vom Naturschutzbund (Nabu), berichtet. Viele Fundtiere mussten von Menschen versorgt werden, da sie geschwächt, dehydriert oder verletzt waren. Besonders alarmierend war die hohe Anzahl an „Baby-Fledermäusen“, die in diesem Jahr gefunden wurden. Diese extreme Situation hat die natürliche Lebensweise der Fledermäuse stark beeinträchtigt.

Die Fledermäuse hatten mit den extremen Wetterbedingungen zu kämpfen, insbesondere mit Starkregen. Dies erschwerte nicht nur ihr Flugverhalten, sondern auch ihre Orientierung. Viele blieben in ihren Unterkünften, was zu Nahrungsmangel führte. Unter den Fundtieren wurden sogar tote Fledermäuse entdeckt. Zudem konnten die Tiere der Hitze nicht entkommen, da sie Gewohnheitstiere sind, die sich an bestimmte Quartiere binden und Schwierigkeiten haben, sich bei extremen Temperaturen anderswohin zu begeben.

Der Nabu hat rund 20 Pflegestellen in Rheinland-Pfalz, die sich um gefundene Fledermäuse kümmern. Ehrenamtliche Helfer sind rund um die Uhr im Einsatz, um die Tiere zu versorgen. Diese Pflegestellen haben zeitweise bis zu 40 Fledermäuse gleichzeitig betreut, was zeigt, dass die Rettung und Pflege der Tiere eine große Herausforderung darstellt.

Fledermäuse sind generell bedroht, nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern bundesweit. Von den 25 Fledermausarten in Deutschland sind 22 in Rheinland-Pfalz beheimatet, und alle sind bedroht. Der Hauptgrund dafür ist der Verlust ihres Lebensraums. Wälder werden gerodet, Gebäude werden so gebaut, dass die Tiere ihre Unterschlupfmöglichkeiten verlieren, und der Einsatz von Pestiziden und das Insektensterben machen es den Fledermäusen zusätzlich schwer.

Um auf die Bedeutung des Fledermausschutzes aufmerksam zu machen, findet am 24. August im Mayener Grubenfeld die „Batnight – Nacht der Fledermäuse“ statt. Diese Veranstaltung ermöglicht es den Besuchern, die fliegenden Säugetiere in Aktion zu beobachten und mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Das Mayener Grubenfeld ist bekannt als Fledermaus-Hotspot, da dort bereits 17 Fledermausarten gesichtet wurden.

Fledermäuse sind faszinierende Tiere, die mit ihren einzigartigen Eigenschaften beeindrucken. Sie nutzen ihre Echoortung, um sich in der Dunkelheit zu orientieren, und sind die einzigen einheimischen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Neben Mayen gibt es weitere Gebiete in Deutschland, wie Mendig, wo große Fledermauspopulationen beobachtet werden können.

Um den Schutz der Fledermäuse zu unterstützen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Das Aufhängen von Fledermauskästen als Quartiere, das Anpflanzen von Nachtfalter-anziehenden Pflanzen im Garten und die Schaffung von natürlichen Lebensräumen wie wilden Ecken oder kleinen Teichen können dazu beitragen, das Überleben der Fledermäuse zu sichern. Die internationale „Batnight“ wird seit 1997 vom Nabu organisiert und trägt dazu bei, das Bewusstsein für den Schutz dieser faszinierenden Tiere zu schärfen.