Die Deutschen sind ja bekannt für ihr Sparsamkeit, vor allem wenn es um die Altersvorsorge geht. Eine Studie hat jetzt aber gezeigt, dass Frauen anscheinend weniger Geld fürs Alter zurücklegen – vielleicht weil sie ihre eigene Lebenserwartung nicht richtig einschätzen.

**Sparziele der Deutschen**

Laut einer Umfrage, die von Kantar im Auftrag des Verbands der Privaten Bausparkassen durchgeführt wurde, ist die Altersvorsorge das Hauptziel der deutschen Sparer. Fast 61 Prozent der Befragten haben das angegeben, was anscheinend mehr als im letzten Jahr ist. Auch das Sparen für größere Anschaffungen wie Autos oder Wohnungseinrichtungen ist für viele wichtig, mit über 46 Prozent, die dafür Geld beiseite legen.

**Wichtigkeit von Wohneigentum**

Es scheint auch, dass Wohneigentum für die Deutschen wieder wichtiger wird und daher ein Grund für verstärkte Sparbemühungen ist. 39 Prozent der Befragten nannten dies als Motiv, was zwar etwas weniger als im letzten Jahr ist, aber immer noch deutlich mehr als vor ein paar Jahren. Es gibt auch 35 Prozent, die in Kapitalanlagen investieren, während fast sechs Prozent einen Notgroschen und vier Prozent für die Ausbildung ihrer Kinder sparen.

Vielleicht liegt es daran, dass die Niedrigzinsphase vorbei ist und die Leute merken, dass Sparen wieder wichtig ist. Christian König, der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen, sagt: „Es wird immer klarer, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht.“ Frauen scheinen jedoch weniger für ihr Alter zu sparen, vielleicht weil sie ihre eigene Lebenserwartung nicht richtig einschätzen.

**Unterschätzte Lebensdauer von Frauen**

Eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung hat gezeigt, dass Frauen oft ihre eigene Lebenserwartung unterschätzen, während Männer sie eher überschätzen. Die Forschung zeigt, dass Personen, die ihre verbleibende Lebenszeit nicht richtig einschätzen, tendenziell weniger für die Altersvorsorge sparen. Das kann zu einer niedrigeren Rente und einem höheren Armutsrisiko führen.

Die Studie zeigt auch, dass Männer in ihren 40ern dazu tendieren, ihre Lebenserwartung um 1,2 Jahre zu überschätzen, während Frauen sie um 3,3 bis 5,0 Jahre unterschätzen. Angesichts des steigenden Anteils älterer Menschen gewinnt die finanzielle Absicherung, besonders bei Frauen, an gesellschaftlicher Bedeutung. Also, vielleicht sollten wir alle etwas genauer über unsere Lebenserwartung nachdenken, wenn es um die Altersvorsorge geht.