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Breton kündigt Rückzug als EU-Kommissar an

Noch in dieser Woche wird voraussichtlich die neue EU-Kommission vorgestellt werden. Der französische EU-Kommissar Thierry Breton wird jedoch nicht mehr Teil des Gremiums sein. Er hat seinen Rücktritt angekündigt, und dies angeblich aufgrund von Differenzen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Breton, der zuletzt als EU-Kommissar für Industrieangelegenheiten und den Binnenmarkt tätig war, hat offiziell seinen Rückzug aus der EU-Kommission bekannt gegeben. Die kommende Kommission wird somit ohne den französischen Binnenmarktkommissar zusammengestellt werden. Die Gründe für seinen Rücktritt liegen laut Breton in einem Streit mit von der Leyen.

In einem öffentlich auf dem Onlinedienst X geteilten Brief an von der Leyen beschuldigte Breton die Kommissionspräsidentin, die Regierung in Paris gedrängt zu haben, seine Kandidatur zurückzuziehen. Er betonte, dass von der Leyen persönliche Gründe für diesen Schritt angegeben habe, diese jedoch nie mit ihm persönlich besprochen habe. Darüber hinaus warf er von der Leyen vor, Frankreich im Gegenzug ein angeblich einflussreicheres Ressort in der neuen Kommission angeboten zu haben.

Die Entscheidung von Breton kommt überraschend, da Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ihn erst im Juli offiziell für eine zweite Amtszeit als EU-Kommissar vorgeschlagen hatte. Bisher gibt es noch keine offizielle Stellungnahme von von der Leyens Büro zu den Vorwürfen.

Viele Staaten, darunter auch Frankreich, haben die Vorgaben von von der Leyen für die Besetzung der EU-Kommission ignoriert. Die Kommissionspräsidentin hatte gefordert, dass jedes Mitgliedsland jeweils einen männlichen und einen weiblichen Kandidaten für einen Sitz in der Kommission vorschlägt. Mehr als die Hälfte der 27 EU-Staaten haben jedoch diese Vorgabe nicht eingehalten.

Die Kontroverse um Bretons Rücktritt wirft Fragen über die Entscheidungsprozesse innerhalb der EU-Kommission auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorfall auf die Bildung der neuen Kommission und ihre Arbeitsweise auswirken wird.

Thierry Breton: Ein erfahrener EU-Kommissar

Thierry Breton ist ein erfahrener Politiker und Wirtschaftsexperte, der während seiner Amtszeit als EU-Kommissar für Industrieangelegenheiten und den Binnenmarkt bedeutende Beiträge geleistet hat. Er hat sich insbesondere für die Stärkung des Binnenmarktes und die Förderung der europäischen Industrie eingesetzt.

Als ehemaliger CEO großer Unternehmen wie Atos und France Telecom bringt Breton umfangreiche Erfahrungen aus der Privatwirtschaft mit in seine politische Tätigkeit ein. Sein Rücktritt aus der EU-Kommission kommt daher überraschend und wirft Fragen über die Hintergründe dieses Schrittes auf.

Ursula von der Leyen: Kontroversen um die Kommissionspräsidentin

Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen steht bereits seit längerer Zeit im Fokus der Kritik. Ihre Entscheidungen und Vorgehensweisen in der EU-Kommission haben zu kontroversen Diskussionen geführt. Der aktuelle Streit mit Thierry Breton ist ein weiterer Fall, der die Uneinigkeit innerhalb der Kommission verdeutlicht.

Von der Leyen wird vorgeworfen, in ihren Entscheidungen nicht transparent genug zu sein und persönliche Interessen über die Belange der EU zu stellen. Der Vorwurf von Breton, dass sie Einfluss auf die Kandidatur des französischen EU-Kommissars genommen habe, wirft ein schlechtes Licht auf von der Leyens Führungsstil.

Ausblick auf die neue EU-Kommission

Der Rücktritt von Thierry Breton wirft einen Schatten auf die bevorstehende Bekanntgabe der neuen EU-Kommission. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorfall auf die Bildung des Gremiums auswirken wird und ob es weitere Rücktritte oder Kontroversen geben wird.

Die Entscheidungen von von der Leyen in Bezug auf die Besetzung der EU-Kommission werden künftig genauer beobachtet werden. Es ist entscheidend, dass die EU-Kommission mit einer starken und stabilen Führung geführt wird, um die Herausforderungen und Aufgaben der EU effektiv anzugehen und die Interessen der Mitgliedsstaaten zu vertreten.

Insgesamt bleibt die Lage um den Rücktritt von Thierry Breton und die Kontroversen in der EU-Kommission spannend und wir werden die Entwicklungen in dieser Angelegenheit weiterhin aufmerksam verfolgen.