Venezuela hat inmitten diplomatischer Spannungen mit den USA und Spanien sechs Ausländer wegen angeblicher Pläne zur Destabilisierung des Landes festgenommen. Die Festgenommenen sollen Gewaltakte gegen Staatspräsident Maduro und die Regierung geplant haben.
Die venezolanischen Behörden haben drei US-Bürger, zwei Spanier und einen Tschechen festgenommen. Laut Innenminister Diosdado Cabello hatten die Verdächtigen vor, Gewaltakte gegen Präsident Nicolás Maduro und die Regierung zu verüben. Cabello betonte, dass die Regierung entschlossen sei, auf jegliche Destabilisierungsversuche zu reagieren.
Es wurden mehr als 400 Gewehre aus US-Produktion sichergestellt. Cabello behauptete, dass die US-Regierung in die Aktion verwickelt sei und Verbindungen zu den Geheimdiensten der USA und Spaniens sowie zur venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado bestehe.
Die beiden Spanier sollen Verbindungen zum spanischen Geheimdienst haben und die Ermordung eines Bürgermeisters geplant haben. Die spanische Regierung wies diese Behauptungen jedoch zurück. Auch die US-Regierung bestritt jegliche Beteiligung an einem Plan zum Sturz von Maduro.
Die Beziehungen zwischen Venezuela und den USA sowie Spanien sind seit der Präsidentschaftswahl Ende Juli angespannt. Trotz internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen wurde Maduro zum Sieger der Wahl erklärt. Die USA verhängten Sanktionen gegen ranghohe Behördenvertreter Venezuelas.
Der Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia floh vor einer Woche nach Spanien, um seiner Festnahme in Venezuela zu entgehen. Die Beziehungen zwischen Spanien und Venezuela verschlechterten sich nach abfälligen Äußerungen der spanischen Verteidigungsministerin über Venezuela.
Während die USA González als Wahlsieger anerkannten, weigerten sich Spanien und andere EU-Staaten, Maduro als Sieger zu akzeptieren. Sie forderten eine Veröffentlichung der vollständigen Wahlergebnisse durch die venezolanischen Behörden.
Die Verkündung von Maduro als Wahlsieger führte zu Massenprotesten in Venezuela, bei denen mehrere Menschen getötet und verletzt wurden. Die Opposition plant weitere Proteste für den 28. September.
Maduro hatte sich bereits bei der vorangegangenen Präsidentschaftswahl 2018 trotz Betrugsvorwürfen zum Sieger erklärt. Trotz internationaler Sanktionen konnte er bisher an der Macht bleiben, während die Wirtschaft des Landes drastisch gesunken ist und Millionen Einwohner das Land verlassen haben.