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Metz Blue MQE7001 Test: QLED-Fernseher unter 500€

Metz 43MQE7001Z mit Roku TV

Metz Blue 43MQE7001Z im Test: Der QLED-Bildschirm stellt Farben schön natürlich dar. Foto: COMPUTER BILD

QLED-TVs sind teuer? Fernseher von Metz ebenfalls? Zweimal falsch! Der Metz Blue MQE7001 tritt den Gegenbeweis an und macht seine Sache im Test richtig gut!

Testfazit

Mit seinem QLED-Bildschirm verspricht der Metz Blue MQE7001 kräftige Farben, im Test hielt er das Versprechen. Das natürliche und recht kontraststarke Bild kann sich sehen lassen, zum Fernsehen in typischer Wohnzimmerumgebung reicht die Helligkeit aus. Der günstige Preis ist kaum zu sehen, wohl aber zu hören. Der Metz klingt bestenfalls durchschnittlich. Auf der Rückseite finden sich die wichtigsten Anschlüsse mit nützlichen Extras wie „TV-Live-Pause“ aka zeitversetztem Fernsehen oder Time-Shift, und auf der Oberseite gibt es einen gut erreichbaren Kopfhörerausgang. Dank des Smart-TV-Betriebssystems von Roku bietet der Metz außerdem vielfältige Streaming-Möglichkeiten, die hier schön übersichtlich daherkommen und weniger überladen wirken als bei vielen Konkurrenten. Damit hat er sich seine Kaufempfehlung verdient.

Pro
• Natürliche und kräftige Farbwiedergabe
• Time-Shift-Funktion
• Übersichtlicher Startbildschirm
• Einfache Bedienung

Kontra
• Bildhelligkeit nur Durchschnitt
• Mäßige Tonqualität

Fernseher können mit ihren vielen Abkürzungen und Fachbegriffen ganz schön kompliziert wirken. So nennt sich der neue Metz MQE7001 QLED-TV. Das ist kein OLED-TV sondern ein LCD-Gerät – klingt logisch, oder? Was es damit auf sich hat, woher beim Firmennamen der Zusatz „Blue“ stammt und warum Roku TV eine wohltuende Alternative zu Google TV ist, erklären wir im Test. Und natürlich, ob und für wen der Metz eine Kaufempfehlung verdient.

Metz macht für günstige Fernseher blau

Metz ist ein traditionsreicher Hersteller aus Zirndorf bei Nürnberg, der dort nach wie vor Fernseher produziert. Allerdings sind das nur vergleichsweise wenige, exklusive Modelle, zum Überleben würde das nicht reichen. Deshalb holte Metz vor einigen Jahren den chinesischen Konzern Skyworth ins Boot, um mit dessen Hilfe günstigere Modelle anbieten zu können. Damit sich niemand getäuscht fühlt, ist das nicht nur auf der Internetseite des Herstellers zu lesen, sondern auch am Logo zu erkennen: Bei den teuren „Made in Germany“-Fernsehern ist es rot, die günstigen Modelle firmieren unter Metz Blue mit – richtig geraten – blauem Schriftzug. Wie am neuen Metz 43MQE7001Z, einem 43 Zoll großen Fernseher mit 109 Zentimeter Bildschirmdiagonale für nicht einmal 500 Euro.

Zu den nützlichen Extras des Metz MQE7001 zählt „Live-TV-Pause“: Mit einem angeschlossenen USB-Stick ist zeitversetztes Fernsehen möglich. Foto: COMPUTER BILD

Das unterscheidet QLED-TVs von LCDs

Der Preis ist vor allem deswegen so bemerkenswert, weil sich der MQE7001 auch QLED-TV schimpft. Dieses Kürzel ist schnell erklärt: Die hinteren drei Viertel sind durch LEDs, also Leuchtdioden, in unterschiedlichsten Anwendungen bekannt. Hier durchleuchten sie den eigentlichen LCD-Bildschirm, weil der wie alle LCDs von sich aus kein Licht von sich gibt. Das „Q“ am Anfang steht für sogenannte Quantum Dots. Diese Nanopartikel kommen schon seit Hunderten von Jahren etwa in Kirchenfenstern zur Anwendung, nur wusste lange niemand, warum bei bestimmten Glassorten die Farben so intensiv leuchten. Im letzten Jahr bekam ein US-Forscher-Team den Chemie-Nobelpreis für die Grundlagenentwicklung, durch die Quantum Dots heute gezielt einsetzbar sind – etwa damit Fernseher intensivere Farben darstellen können. Damit sehen TV-Bilder nicht unbedingt quietschbunt aus, sondern weniger fahl, wenn es darauf ankommt.

Metz MQE7001 im Test mit Portrait Displays Calman: Die Farbabweichungen (linkes Diagramm) halten sich im akzeptablen Rahmen, den HDR-Farbraum (helles Dreieck) stellt der QLED-Bildschirm weitgehend komplett dar. Foto: Portrait Displays, COMPUTER BILD

So gut war der Metz MQE7001 im Test

Im Testlabor konnte der Metz MQE7001 dementsprechend überzeugen: Wo satte Farben darzustellen waren, zeigte er sie entsprechend kräftig und in den Farbtönen jeweils schön genau auf den Punkt. Auch Mischfarben gelangen bei der Messung mit Portrait Displays Calman mit guter Genauigkeit, was sich etwa an natürlichen Hauttönen zeigte. Hinzu kam ab Werk ein praktisch perfekter Weißabgleich mit einer Farbtemperatur von 6479 Kelvin (K) statt der geforderten 6500 K. Bei der Bildhelligkeit dagegen kann der Metz seine Preisklasse nicht verheimlichen. Beim normalen Fernsehen ist die mit 284 Candela pro Quadratmeter in Ordnung, sofern nicht helles Sonnenlicht in den Raum scheint. Bei der Wiedergabe von HDR-Material mit seiner höheren Spitzenhelligkeit dagegen fehlt der Extra-Glanz, der HDR echter und lebensnäher wirken lässt. Den größeren HDR-Farbumfang wiederum stellte der Metz im Test gut dar, den Quantum Dots sei Dank. Aufgrund der Bildwiederholfrequenz von maximal 60 Hertz lässt der Schärfeeindruck bei schnellen Bewegungen etwas nach, sonst ist dank UHD-Auflösung (3840×2160 Bildpunkte) an der Schärfe nichts auszusetzen.

Im Bildmodus Film zeigt der Metz MQE7001 natürliche und gut voreingestellte Farben. Foto: COMPUTER BILD

Einstell-Tipps für den Metz MQE7001

Metz liefert den MQE7001 mit vernünftigen Voreinstellungen aus, wenngleich sie ein etwas dunkles und rosig eingefärbtes Bild mitbringen. Das lässt sich sehr einfach durch die Umstellung auf einen anderen Bildmodus verbessern. Mit der *-Taste auf der Fernbedienung sind die entsprechenden Bildeinstellungen schnell erreichbar; der Wechsel vom Bildmodus Stromsparen auf Film bewirkt deutlich natürlichere Farben und einen ruhigeren Bildeindruck. Im Test hielt sich der Stromverbrauch mit maximal 83 Watt dennoch im Rahmen. Außerdem bewirkt die damit verdoppelte Bildhelligkeit wesentlich bessere Kontraste, wenn der Raum nicht komplett verdunkelt ist. Eine automatische Anpassung an die Raumhelligkeit gibt es leider nicht. Eine einstellbare Glättung ruckeliger Bewegungen fehlt dem Metz ebenfalls, daher verlaufen etwa in Kinofilmen Bildschwenks nicht glatt. Mehr gibt es im Menü nicht zu verbessern: Das macht den MQE7001 schön unkompliziert.

Metz MQE7001: Technische Daten im Vergleich

Zu diesem Preis kann nicht alles gut sein

Eindeutige Schwachstelle des Metz MQE7001 ist der Ton. Der klingt matt und trötig verfälscht. Der im Menü wählbare virtuelle Raumklang bleibt am besten ausgeschaltet, denn der ist noch dumpfer. Der zuschaltbare Dialogverstärker konnte im Test wegen starker Klangverfälschung nicht überzeugen. Gut ist dagegen die Option „Dialog Clarity“. In mittlerer Einstellung bringt die etwas mehr Klarheit in die Sprachwiedergabe. Dann geht die Klangqualität für Nachrichten, Talkshows und Dokus in Ordnung. Andere Fernseher dieser Preisklasse leisten da auch nicht mehr. Eine günstige Soundbar bewirkt besseren Klang, der Metz bietet dafür jedoch nur vergleichsweise wenig Platz. Sein eigentlich schöner Standfuß aus einer schlanken Alustrebe liegt quer vor dem Fernseher.

Die Anschlüsse des Metz MQE7001 sind schlecht lesbar beschriftet, mit dreimal HDMI, zwei USB-Anschlüssen und einem AV-Eingang ist der Umfang aber gut. Foto: COMPUTER BILD

Anschlüsse mit Überraschungen

Etwas Mühe bereiten außerdem die Anschlüsse. Die liegen weit in der Mitte des Fernsehers und sind daher von der Seite aus etwas schwer zu erreichen. Vor allem aber ist ihre Beschriftung nur in den Kunststoff geprägt und nicht weiß auf schwarz gedruckt. Mit hellem Licht lassen sie sich identifizieren:

– HDMI: Für externe Zuspieler wie Spielekonsole, Sky-Receiver oder DVD-Recorder gibt es drei HDMI-Anschlüsse. Einer davon fungiert alternativ als Audioausgang (eARC, enhanced Audio Return Channel), um Soundbars oder AV-Receiver mit dem Ton zu versorgen – sofern vorhanden, inklusive des 3D-Raumklangs Dolby Atmos. Wichtig für Gamer: In den erweiterten Bildeinstellungen lässt sich ein Spielmodus einschalten. Der deaktiviert alle Signalverarbeitungen, die das Bild verzögern, und reduziert damit die Latenz auf harmlose 12 Millisekunden. Die Frage nach HDMI 2.1 oder einer anderen Version stellt sich beim Bildschirm mit maximal 60 Hertz nicht.
– AV: Ältere Geräte wie Camcorder oder betagte Spielekonsolen lassen sich über einen AV-Eingang anschließen. Zum Lieferumfang gehört ein Adapterkabel mit drei Kupplungen für Bild und Stereoton auf der einen Seite und einem Klinkenstecker für die TV-Seite.
– USB: Über zwei USB-Anschlüsse lassen sich Fotos und Videos in gängigen Formaten auf dem Metz MQE7001 abspielen. Eine echte Aufnahmefunktion dafür, TV-Sendungen auf USB-Speichern, aufzuzeichnen gibt es nicht. Wohl aber „Live-TV-Pause“, bei anderen Herstellern heißt das zeitversetztes Fernsehen oder Time-Shift. Damit kann der Fernseher ein laufendes Programm anhalten, auf einem mindestens 16 Gigabyte großen USB-Stick zwischenspeichern und mit einem Zeitversatz von bis zu 90 Minuten wiedergeben.
– TV-Empfang: Der Metz hat das übliche Anschlussdoppel für Kabel und Antenne sowie für Satellit. Zur Wiedergabe verschlüsselter Programme wie denen der privaten HD-Sender lässt sich oben ein sogenanntes CI+-Modul einstecken. Das gibt es für Antennenfernsehen (DVB-T2) von Freenet, für Kabelfernsehen vom örtlichen Kabelnetzbetreiber und für Sat im Fachhandel von HD+.
– Kopfhörer: Der Ausgang für Kopfhörer ist nicht neben den anderen Anschlüssen zu finden, sondern – viel praktischer – auf der Oberseite. Da ist er leichter zugänglich. Bei eingestecktem Kopfhörerkabel schalten sich die TV-Lautsprecher automatisch aus, Parallelbetrieb ist nicht vorgesehen. Bluetooth zur kabellosen Kopplung eines Kopfhörers gibt es ebenfalls nicht.

Auf seinem Startbildschirm zeigt der Metz MQE7001 übersichtlich verfügbare Anschlüsse und installierte Apps. Foto: COMPUTER BILD

Streaming und Apps mit schönem Überblick

Zu den Stärken des Metz Blue gehört der Funktionsumfang. Live-TV-Pause ist oben bereits erwähnt, ansonsten hilft bei verpassten TV-Sendungen ein Blick in die Mediatheken der Fernsehsender. Der ist beim Metz mit Bordmitteln via Netzwerkkabel oder WLAN möglich. Auch kostenpflichtige Streaming-Angebote lassen sich nutzen; dazu sind die Apps der wichtigsten Plattformen verfügbar. Etwas irritierend: Hier heißen die Apps teils „Channels“, teils unglücklich übersetzt „Sender“. Von dieser Schrulle abgesehen sind die Streaming-Funktionen auffallend übersichtlich. Metz nutzt dafür nicht etwa das sonst verbreitete Android-Betriebssystem mit Google TV oder Amazon Fire OS, sondern das Betriebssystem des in Deutschland weniger bekannten Anbieters Roku. Das sieht mit seinen großen App-Kacheln etwas altmodisch aus, ein Nachteil kann das kleinere App-Angebot sein. Von den hierzulande gefragten Angeboten fehlen zum Beispiel Joyn, Magenta TV und Zattoo. Das Schöne an Roku: Es bedrängt die Nutzerschaft wohltuend wenig mit Werbung und Trailern. Ganz hervorragend ist zudem die Suchfunktion: Dafür gibt es zwar keine Spracheingabe, wer aber nach bestimmten Filmen, Serien oder Schauspielern sucht, muss nur wenige Buchstaben eintippen und bekommt schnell eine ausführliche Trefferliste quer über etliche Quellen hinweg.

Die Fernbedienung des Metz MQE7001 ist übersichtlich gestaltet und liegt gut in der Hand. Foto: COMPUTER BILD

Die Bedienung des Metz ist unkompliziert

Die Fernbedienung passt sehr gut dazu: Mit ihrem schlichten Kunststoff und den violetten Menütasten sieht sie nicht besonders edel aus, liegt aber gut in der Hand und hat die wichtigsten Tasten an den richtigen Stellen. Außerdem sind alle Funktionen klar beschriftet, und die Tasten bieten einen knackigen Druckpunkt. Für Amazon Prime Video, Apple TV, Netflix und den TV-Streaming-Anbieter Waipu.tv sind eigene Tasten vorgesehen. Hilfreich sind zudem kurze Erläuterungen im Menü zu den wichtigsten Einstellungen. Die mitgelieferte Kurzanleitung beschränkt sich auf das Nötigste, eine ausführliche Anleitung in guter Übersetzung findet sich im Internet.

MetzBlue 43MQE7001Z

• Natürliche und kräftige Farbwiedergabe
• Time-Shift-Funktion
• Bildhelligkeit nur Durchschnitt
• Mäßige Tonqualität

Test-Fazit Metz Blue 43MQE7001Z

Mit seinem QLED-Bildschirm verspricht der Metz Blue MQE7001 kräftige Farben, im Test hielt er das Versprechen. Das natürliche und recht kontraststarke Bild kann sich sehen lassen, zum Fernsehen in typischer Wohnzimmerumgebung reicht die Helligkeit aus. Der günstige Preis ist kaum zu sehen, wohl aber zu hören. Der Metz klingt bestenfalls durchschnittlich. Auf der Rückseite finden sich die wichtigsten Anschlüsse mit nützlichen Extras wie „TV-Live-Pause“ aka zeitversetztem Fernsehen oder Time-Shift, und auf der Oberseite gibt es einen gut erreichbaren Kopfhörerausgang. Dank des Smart-TV-Betriebssystems von Roku bietet der Metz außerdem vielfältige Streaming-Möglichkeiten, die hier schön übersichtlich daherkommen und weniger überladen wirken als bei vielen Konkurrenten. Damit hat er sich seine Kaufempfehlung verdient.