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Rednerinnen aus Trump-Regierung auf dem Demokratischen Parteitag

Gerade im Aufwind: Kamala Harris.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Donald Trump ist seit Jahren einigen US-Republikanern ein Dorn im Auge. Viele konservative Wähler teilen diese Ansicht. Daher ist es nicht überraschend, dass Kamala Harris auf dem Parteitag der Demokraten mehrere republikanische Rednerinnen und Redner auf die Bühne holen will.

Republikaner sollen Harris unterstützen

Bei ihrem Parteitag planen die US-Demokraten, auch einige Mitglieder der Republikanischen Partei zu Wort kommen zu lassen. Das Team der Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gab bekannt, dass beim Großevent in Chicago unter anderem der ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Adam Kinzinger aus Illinois, Georgias ehemaliger Vizegouverneur Geoff Duncan sowie John Giles, der Bürgermeister von Mesa, Arizona, Reden halten werden. Als Rednerinnen sind zudem Mitarbeiterinnen der Vorgängerregierung unter Ex-Präsident Donald Trump geladen, darunter Olivia Troye, ehemalige Beraterin für nationale Sicherheit von Trumps damaligem Vize Mike Pence und Mitglied der Corona-Taskforce im Weißen Haus. Eine weitere Rede wird von Stephanie Grisham erwartet, die unter Trump als Regierungssprecherin tätig war und nun eine erklärte Kritikerin des 78-Jährigen ist. Laut Grisham werde Harris „unsere Freiheiten verteidigen und unsere Nation mit Ehrlichkeit und Integrität repräsentieren“. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal bei einem Parteitag der Demokraten sprechen werde. Aber, nachdem ich aus erster Hand erlebt habe, wer Donald Trump wirklich ist und welche Bedrohung er für unser Land darstellt, ist es mir ein echtes Bedürfnis, den Mund aufzumachen.“

Republikaner als Unterstützung auf dem Demokratischen Parteitag

Die Einbindung von Republikanern auf dem Demokratischen Parteitag ist nicht neu. Laut einem Bericht der „New York Times“ haben Republikaner bereits in der Vergangenheit eine wichtige Rolle auf solchen Veranstaltungen gespielt. Die Unterstützung über Parteigrenzen hinweg ist in der US-Politik seit langem eine Tradition. Mit den Auftritten der republikanischen Rednerinnen und Redner dürfte das Team von Kamala Harris versuchen, bei den konservativen Wählern zu punkten, die schon lange mit Trump als mächtigstem Politiker in ihren Reihen hadern.

Barack und Michelle Obama unterstützen Harris

Neben den republikanischen Rednern kehren auch der ehemalige Präsident Barack Obama und seine Frau, die ehemalige First Lady Michelle Obama, in ihre alte Heimat Chicago zurück, um Kamala Harris den Rücken zu stärken. Es wird erwartet, dass die Obamas die Schlagzeilen der zweiten Parteitagsnacht dominieren werden. US-Präsident Joe Biden, der unter Obama acht Jahre lang als Vizepräsident diente, wird bei diesem Event nicht anwesend sein, da er bereits nach seiner Rede am Abend zuvor abgereist ist. Neben den Obamas wird auch Harris‘ Ehemann Doug Emhoff eine Rede halten. Im Falle eines Wahlsiegs seiner Frau würden beide Geschichte schreiben: Harris als erste Frau, die die USA anführt, und Emhoff als erster „First Gentleman“ in der Geschichte des Landes.

Die Bedeutung der Unterstützung von Republikanern für Kamala Harris

Die Tatsache, dass Kamala Harris republikanische Rednerinnen und Redner auf ihrem Parteitag einbezieht, zeigt ihre Bemühungen, eine breite Basis von Unterstützern zu gewinnen. In einer zunehmend polarisierten politischen Landschaft sind solche Gesten der Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg selten geworden. Harris versucht offensichtlich, diejenigen Wähler anzusprechen, die mit der Führung von Donald Trump unzufrieden sind und nach einer neuen Richtung für das Land suchen.

Die Rolle von ehemaligen Regierungsmitarbeitern bei Wahlkampfveranstaltungen

Die Teilnahme von ehemaligen Mitarbeitern der Trump-Regierung an einer Veranstaltung der Demokraten ist ungewöhnlich, aber auch ein Zeichen für die Veränderungen in der politischen Landschaft der USA. Mitarbeiter wie Olivia Troye und Stephanie Grisham, die früher loyal zu Trump standen, haben sich nun gegen ihn gewandt und unterstützen stattdessen Kamala Harris. Dies zeigt, dass Harris auch ehemalige Gegner überzeugen kann und eine breite Basis von Unterstützern aufbaut.

Die Bedeutung von Unterstützung über Parteigrenzen hinweg

Die Einbindung von Republikanern und ehemaligen Regierungsmitarbeitern der Trump-Administration auf dem Demokratischen Parteitag unterstreicht die Wichtigkeit von Zusammenarbeit und Einheit in der politischen Landschaft der USA. Harris setzt ein Zeichen dafür, dass sie als Präsidentin alle Amerikaner vertreten und zusammenführen will, unabhhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit. Diese Botschaft der Einheit könnte für viele Wähler ansprechend sein und Harris als geeignete Kandidatin für das Amt der Präsidentin erscheinen lassen.

Fazit

Der Einsatz von republikanischen Rednerinnen und Rednern auf dem Demokratischen Parteitag signalisiert die Bemühungen von Kamala Harris, eine breite Unterstützungsbasis zu schaffen. Die Einbindung von ehemaligen Regierungsmitarbeitern der Trump-Regierung zeigt, dass Harris in der Lage ist, auch ehemalige Gegner zu überzeugen und eine Einheit über Parteigrenzen hinweg zu schaffen. Diese Strategie könnte sich als erfolgreich erweisen und Harris den Rücken stärken, um die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen und die erste weibliche Präsidentin der USA zu werden.