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Zünder in Dornach: Liebe, Krieg und Rudolf Steiner

In Dornach wird die wilde Vergangenheit der Gemeinde durch ein einzigartiges Theaterspektakel lebendig. Das Stück „Zünder“ erzählt die Geschichten von Liebe, Krieg und Rudolf Steiner, die sich vor über hundert Jahren in dieser malerischen Schweizer Gemeinde kreuzten.

Die Industrielle Moderne und die Anthroposophie, zwei bedeutende historische Linien des 20. Jahrhunderts, trafen in Dornach aufeinander. Von 1914 bis 1917 wurden in den Schweizerischen Metallwerken in Dornach Zünder und Granathülsen für den Ersten Weltkrieg produziert. Bis zu 1.000 Arbeiter arbeiteten in harten Zehnstundenschichten, sechs Tage die Woche. Doch gleichzeitig entstand auf dem Hügel über der Fabrik der Johannesbau, Vorläufer des heutigen Goetheanums und weltweites Zentrum der Anthroposophie, gegründet von Rudolf Steiner.

Patrick Tschan, Schriftsteller und Theaterautor, zog vor fünf Jahren nach Dornach und erkannte die Faszination der Geschichte. Er beschloss, die bewegende Vergangenheit in einem Theaterstück zum Leben zu erwecken. Tschan mag zwar kein Anhänger von Rudolf Steiner sein, betrachtet ihn jedoch als einflussreichen Geschäftsmann, der zahlreiche esoterische Bewegungen seiner Zeit absorbierte und ein zahlungswilliges Publikum anzog.

In der ehemaligen Munitionsfabrik, die heute von der Firma Swissmetal genutzt wird, plant Tschan das Theaterstück „Zünder“ aufzuführen. Die Hallen stehen bereits leer, da das Unternehmen in zwei Jahren ausziehen wird. Doch die Geschichte der Arbeiter, die im Stahlgetwitter des Krieges schufteten, soll nicht vergessen werden.

Die Handlung

Im Mittelpunkt des Stücks stehen Serge, ein Elsässer Arbeiter, und Kleopha, eine österreichische Gräfin, die sich in Dornach treffen. Serge floh aus dem Krieg im Elsass, um nicht gegen Franzosen zu kämpfen, während Kleopha vor ihrer adligen Familie nach Dornach flüchtete, um Tänzerin bei Rudolf Steiner zu werden. Trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe verlieben sie sich ineinander und müssen sich den Herausforderungen des Krieges stellen.

Das Stück „Zünder“ erzählt eine bewegende Liebesgeschichte zwischen einer Adeligen und einem Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Die Kontraste zwischen den Klassen, die Bedrohung des Krieges und die Hoffnung auf Liebe bilden den Kern des Dramas.

Die Inszenierung

Das Theaterstück „Zünder“ wird von einem erfahrenen Team inszeniert. Die Hauptdarsteller, Ilja Baumeier und Xenia Assenza, sind bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen. Zusammen mit weiteren Profischauspielern, Laiendarstellern, Statisten, einer Musikkapelle und einem Kinderchor der Musikschule soll das Stück das Dorfleben von Dornach einbeziehen.

Die Proben für das Theaterspektakel sind in vollem Gange. Die Hauptfiguren, Serge und Kleopha, verkörpern die zerrissenen Emotionen und die Hoffnung inmitten des Krieges. Ihre Dialoge spiegeln die Spannungen und die Liebe wider, die in einer Zeit des Chaos und der Zerstörung existierten.

Die Premiere

Das Theaterspektakel „Zünder – Dornach im 1. Weltkrieg“ feiert an diesem Donnerstag seine Premiere. In den folgenden Wochenenden im August sind weitere Vorstellungen geplant. Die Geschichte von Liebe, Krieg und Rudolf Steiner wird durch die Darsteller und das Team zum Leben erweckt, um die Besucher in die bewegende Vergangenheit von Dornach einzutauchen.

Mit „Zünder“ wird nicht nur eine außergewöhnliche Liebesgeschichte erzählt, sondern auch die Geschichte der Arbeiter, die im Schatten des Krieges und der Anthroposophie ihre eigenen Kämpfe führten. Dornach wird durch dieses Theaterstück zu einem Schauplatz der Emotionen, der Konflikte und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Durch die Inszenierung von „Zünder“ wird die Vergangenheit lebendig, und die Zuschauer haben die Möglichkeit, in eine Zeit einzutauchen, die von Liebe, Krieg und dem Streben nach Veränderung geprägt war. Das Theaterspektakel in Dornach verspricht eine einzigartige und bewegende Erfahrung für alle, die sich auf die Reise in die Vergangenheit begeben möchten.