Das Bundeskabinett plant, die Qualität von Kitas in ganz Deutschland zu verbessern und zu vereinheitlichen. In den nächsten beiden Jahren sollen den Ländern insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, um die Kita-Qualität zu steigern. Dieser Schritt ist Teil des Kita-Qualitätsgesetzes, das vom Bundeskabinett beschlossen wurde und voraussichtlich am 1. Januar 2025 in Kraft treten wird, wenn es vom Bundestag gebilligt wird.
Fachkräftegewinnung und -sicherung sind zentrale Ziele des Gesetzes, da die Qualität der Kitas maßgeblich von gut ausgebildetem Personal abhängt. Bundesfamilienministerin Lisa Paus betonte die Bedeutung der Fachkräfte für die Zuverlässigkeit der Betreuung und Bildung in den Kitas. Sie bezeichnete die finanzielle Unterstützung als ein starkes Signal für die Verbesserung der Kita-Qualität in Deutschland und betonte, dass dies die Grundlage für weitere Fortschritte sei.
Das Kita-Qualitätsgesetz definiert sieben Handlungsfelder, darunter ein bedarfsgerechtes Angebot, einen angemessenen Betreuungsschlüssel und die Förderung der sprachlichen Bildung. Ministerin Paus hob hervor, dass die Bundesmittel stärker auf die Qualität der frühkindlichen Bildung konzentriert werden sollen. Das Ziel ist es, die Qualität der Kitas in Deutschland in den nächsten zwei Jahren weiter zu verbessern und anzugleichen, wie es im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegt ist.
Obwohl das Kita-Qualitätsgesetz noch keine verbindlichen Standards festlegt, ist es ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinheitlichung der Kita-Qualität im gesamten Bundesgebiet. Ministerin Paus bezeichnete das Gesetz als Zwischenschritt und betonte, dass einheitliche Standards festgelegt würden, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben seien. Die Zuschüsse des Bundes an die Länder sollen strenger zweckgebunden sein und nicht mehr für die Senkung von Kita-Gebühren genutzt werden dürfen.
Bislang konnten die Länder bis zu 49 Prozent der Zuschüsse nutzen, um Eltern finanziell zu entlasten oder die Gebühren komplett abzuschaffen. Künftig sollen die Mittel jedoch vorrangig in Investitionen, wie die Einstellung neuer Fachkräfte, fließen. Sechs Bundesländer haben bisher die Zuschüsse zur Senkung von Kita-Gebühren genutzt, müssen diese Kosten jedoch zukünftig aus eigenen Mitteln decken.
Die Frage, wie Fachkräfte für Kitas gewonnen werden sollen, bleibt derzeit noch offen. Ministerin Paus warnte vor einem möglichen Fachkräftemangel und prognostizierte, dass bis 2030 bis zu 90.000 Kinderbetreuerinnen und -betreuer fehlen könnten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband geht sogar von einer Lücke von 125.000 Fachkräften aus. Es ist daher entscheidend, Maßnahmen zu ergreifen, um ausreichend qualifiziertes Personal für die frühkindliche Bildung zu gewinnen und langfristig zu sichern.