Lichtblick für den Wohnungsbau: Baugenehmigungen auf Rekordniveau seit drei Jahren

Die deutsche Immobilienlandschaft erlebt derzeit eine erfreuliche Wende: Im Januar stieg die Zahl der Baugenehmigungen bereits zum zweiten Mal in Folge und erreichte ein Niveau, das seit drei Jahren nicht mehr erreicht wurde.

Mit einer Genehmigung von 18.000 neuen Wohnungen verzeichnete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden einen Anstieg um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – der stärkste Zuwachs seit Anfang 2022. Dies zeigt eine vielversprechende Entwicklung nach einem langen Zeitraum rückläufiger Zahlen.

**Deutlicher Anstieg bei Einfamilienhäusern**

Besonders erfreulich ist der deutliche Anstieg bei den genehmigten Einfamilienhäusern im Januar, der um bemerkenswerte 21,7 Prozent auf 3.400 angestiegen ist. Im Gegensatz dazu sank die Anzahl der genehmigten Zweifamilienhäuser um 10,1 Prozent auf 1.000. Bei den Mehrfamilienhäusern, die die zahlenmäßig größte Gebäudeart darstellen, wurde ein Anstieg von 5,8 Prozent auf 9.800 Wohnungen verzeichnet.

**Experten warnen vor zu viel Optimismus**

Trotz dieser ermutigenden Zahlen geben Immobilienexperten jedoch keine Entwarnung. In ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten erwarten die sogenannten Immobilienweisen für das laufende Jahr keine Trendwende. Es wird prognostiziert, dass die Zahl der Baugenehmigungen bei etwa 210.000 liegen wird, was einem Rückgang um 45 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.

Die heute erteilten Baugenehmigungen dienen als Frühindikator für zukünftige Neubauten. Laut den Fachleuten der Immobilienbranche werden im Jahr 2025 voraussichtlich nur 230.000 neue Einheiten gebaut werden, was deutlich unter der ursprünglich angestrebten Marke von 400.000 liegt. Die Hürden, die durch höhere Zinsen und teure Baumaterialien entstanden sind, haben viele potenzielle Bauherren in den letzten Jahren abgeschreckt.

Insgesamt ist die steigende Zahl der Baugenehmigungen ein vielversprechendes Zeichen für den Wohnungsbau in Deutschland. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese positive Entwicklung nachhaltig ist und zu einer langfristigen Erholung des Immobilienmarktes führen kann.