Eskalation mit Selenskyj im Oval Office: Ursachen und Hintergründe
Es war eine Szene, die vor Kurzem undenkbar schien: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dessen Land vor drei Jahren von Russland überfallen wurde, befand sich am Freitagmittag im Oval Office und wurde vom amerikanischen Präsidenten und seinem Vizepräsidenten wie ein Kind getadelt. Die Anschuldigungen gegen ihn lauteten, er sei „respektlos“, da er öffentlich über Amerikas Rolle in Friedensbemühungen diskutiert habe. Die Situation eskalierte, als Donald Trump sich einschaltete und Selenskyj mit erhobenem Zeigefinger vorwarf, er riskiere „Millionen Menschenleben und den Dritten Weltkrieg“. Trump drängte den Ukrainer zu einem Deal mit Putin, „sonst sind wir raus“, und untersagte ihm sogar weiteres Wortgefecht.
Historischer Zerwürfnis im Weißen Haus
Die vermeintliche Pressebegegnung vor den geplanten Gesprächen im Weißen Haus wurde zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten. Selenskyj und Trump verließen das Oval Office nach hitzigen 50 Minuten, gefolgt von einem schnellen Abgang des ukrainischen Präsidenten aus dem Weißen Haus. Amerikanische Medien berichteten später, dass die Ukrainer weiter verhandeln wollten, Trump aber durch seine Vertreter mitteilen ließ, dass sie gehen sollten.
Unterzeichnung des Rohstoffabkommens abgesagt
Noch bevor Selenskyj die schwarze Limousine bestieg, trat Trump auf seiner Plattform „Truth Social“ nach. Er betonte, dass Selenskyj „nicht bereit für einen Frieden“ unter amerikanischer Beteiligung sei und seinen Respekt im Oval Office vermissen ließ. Für Kiew markierte diese missglückte Begegnung einen Schicksalsmoment, nachdem es zuvor Anzeichen für eine Annäherung gab. Das geplante Rohstoffabkommen, das unterzeichnet werden sollte, wurde nach dem Eklat abgesagt.
Trump’s Vize als Brandbeschleuniger
In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Präsident gelernt, dass Trump anders zu handhaben ist als sein Vorgänger Joe Biden. Die Eskalation im Oval Office wurde zusätzlich angeheizt durch Trumps Vizepräsident J.D. Vance, der Selenskyj fehlenden Respekt vorwarf und die Situation weiter eskalieren ließ. Die Europäer, die bereits durch Vance’s frühere Reden verärgert waren, sahen sich erneut konfrontiert mit einem unerwarteten Brandbeschleuniger.
„Waren Sie mal in der Ukraine?“
Die hitzige Debatte im Oval Office erreichte ihren Höhepunkt, als Selenskyj und Trump in einen Schlagabtausch gerieten. Trump betonte, dass ohne amerikanische Militärhilfe der Krieg in der Ukraine „in zwei Wochen vorbei“ gewesen wäre, worauf Selenskyj empört reagierte. Die Kluft zwischen den Interessen der Ukraine und den Vereinigten Staaten wurde sichtbar, während Trump und Vance weiterhin eine harte Linie gegenüber Selenskyj verfolgten.
Ausblick auf die Zukunft
Der Ausgang der Auseinandersetzung im Oval Office bleibt ungewiss. Trump zeigte sich nachtragend und ließ durch sein rhetorisches Nachtreten wenig Spielraum für eine Einigung. Europäische Notfallpläne zur Unterstützung der Ukraine ohne die USA könnten nun verstärkt in Betracht gezogen werden. Die Eskalation im Oval Office, die für die Kameras dokumentiert wurde, verdeutlichte die Spannungen zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack.