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Syrische Rebellen übernehmen Kontrolle über Großteil von Daraa

Die Situation in Daraa

Die Spannungen im Süden Syriens haben sich weiter verschärft, als lokale Aktivisten berichteten, dass Aufständische einen Großteil der symbolträchtigen Region Daraa unter ihre Kontrolle gebracht haben. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kontrollieren lokale Oppositionsgruppen nun rund 80 Prozent des Gebiets, darunter die Stadt Daraa selbst. Dieser Vorstoß wurde möglich, nachdem die Sicherheitskräfte der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad Posten und Stützpunkte verlassen hatten.

Der Hintergrund

Die Stadt Daraa spielte eine entscheidende Rolle in den Anfängen des Bürgerkriegs in Syrien, als die ersten Proteste im März 2011 hier ausbrachen. Die Festnahme regierungskritischer Jugendlicher, die Graffiti an Wänden anbrachten, löste damals die Unruhen aus, die sich später zu einem landesweiten Konflikt entwickelten.

Weitere Entwicklungen im Land

Neben den Ereignissen in Daraa haben auch Aufständische in anderen Teilen Syriens Fortschritte gemacht. Islamistische Rebellen teilten mit, die Außenbezirke von Homs erreicht zu haben. Die Regierung verlor zudem die Kontrolle über die Stadt Suwaida im Gouvernement Suwaida, das an Daraa angrenzt. Lokale Aufständische konnten sogar das Zentralgefängnis unter ihre Kontrolle bringen, während der Gouverneur die Flucht ergriff.

Internationale Reaktionen und humanitäre Krise

Die Vereinigten Staaten haben ihre Bürger zur Ausreise aus Syrien aufgefordert, da die Sicherheitslage im Land weiterhin instabil ist. Das US-Außenministerium warnte vor aktiven Zusammenstößen zwischen bewaffneten Gruppen und empfahl dringend, das Land zu verlassen, solange es noch kommerzielle Möglichkeiten gibt. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bis zu 1,5 Millionen Menschen aufgrund des Bürgerkriegs zu Flüchtlingen werden könnten, da bereits 280.000 Menschen seit Ende November vertrieben wurden.

Inmitten dieser politischen und humanitären Krise bleibt die Zukunft Syriens ungewiss, während die Rebellen weiter voranschreiten und die Regierung von Baschar al-Assad unter Druck setzen.