Martin Wansleben, der langjährige Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), steht kurz vor seiner Rente und nutzte die Vorstellung der neuesten Konjunkturprognose des Verbands, um der Politik die Leviten zu lesen. Er kritisierte die Forderung des Kanzlers, die Arbeitsplätze bei Volkswagen zu erhalten, da der Staat nicht die Hunderttausende Kunden ersetzen könne, die nötig seien, um ein Werk auszulasten. Auch die Klimaziele und die Investitionsprämie des Wirtschaftsministers wurden von Wansleben skeptisch betrachtet.
Die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der DIHK unter rund 25.000 Unternehmen sind alarmierend. Die Prognosen für die deutsche Wirtschaft sind düster, mit einem erwarteten Null-Wachstum im Wahljahr 2025. Die Unternehmen sind pessimistischer als die Bundesregierung und fordern dringend Maßnahmen zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Die Investitionen liegen immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau und der Export stagniert.
Die Wirtschaftsvertreter drängen auf Entbürokratisierung und Zuverlässigkeit in der politischen Orientierung. Sie fordern konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands und eine Entlastung der Unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wiederherzustellen. Die geplanten Rentenreformen und die steigenden Energiekosten werden als Belastung für die Unternehmen gesehen.
Die Diskussionen auf dem Wirtschaftsgipfel der FDP zeigten die Unzufriedenheit der Wirtschaftsvertreter mit der aktuellen politischen Situation. Es wird betont, dass die Bedürfnisse der kleinen Betriebe, Freiberufler und Solo-Selbständigen berücksichtigt werden müssen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Die geplante Investitionen deutscher Großunternehmen im Ausland zeigen die Unsicherheit in Bezug auf den Standort Deutschland.
Die Frage bleibt, welche konkreten Maßnahmen die Koalition ergreifen wird, um die Wirtschaft anzukurbeln und den Standort zu stärken. Die Diskussionen auf dem Wirtschaftsgipfel haben gezeigt, dass ein gemeinsames Vorgehen dringend erforderlich ist, um die Herausforderungen anzugehen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die Forderungen der Wirtschaftsvertreter reagieren wird und welche Schritte zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts eingeleitet werden.