Bei einem Angriff auf ein Rüstungsunternehmen in der Türkei wurden mehrere Menschen getötet, und die türkische Regierung beschuldigt die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya hat den Angriff mit der PKK in Verbindung gebracht, obwohl er keine Details nannte.
Nach Angaben von Yerlikaya wurden bei dem Angriff auf dem Gelände der Türkischen Luft- und Raumfahrtindustrie (TUSAS) mindestens fünf Menschen getötet und 22 weitere verletzt. Zwei mutmaßliche Angreifer, ein Mann und eine Frau, wurden ebenfalls getötet. Die Identität der Angreifer wird noch untersucht.
Vizepräsident Cevdet Yilmaz bestätigte, dass vier der Opfer Mitarbeiter des Unternehmens waren, während das fünfte Todesopfer ein Taxifahrer war. Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete den Angriff als feige Attacke auf ein wichtiges Unternehmen der Verteidigungsindustrie.
Überwachungskameras zeigten die mutmaßlichen Attentäter mit Waffen und eine Explosion auf dem Gelände. Mitarbeiter wurden in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Sicherheitsmaßnahmen in Ankara wurden verstärkt, und eine Nachrichtensperre wurde verhängt.
TUSAS ist eine wichtige Tochtergesellschaft der staatlichen Agentur für Verteidigungsindustrie und ein bedeutender Produzent von Kampfflugzeugen und Drohnen. Der Anschlag ereignete sich während einer Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse in der Türkei.
Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte den Terrorismus und bekundete seine Solidarität mit der Türkei. Spekulationen über einen möglichen neuen Friedensprozess zwischen der Regierung und der PKK kamen auf, nachdem die Freilassung des PKK-Führers Abdullah Öcalan diskutiert wurde.
Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird als Terrororganisation eingestuft. Das türkische Militär führt regelmäßig Einsätze gegen die PKK im Nordirak durch. Sowohl die PKK als auch der IS haben in der Vergangenheit Anschläge in Ankara verübt.