news-20092024-080837

Deutsche Bahn: Verbesserte Pünktlichkeit ab 2025 zugesagt

Die Deutsche Bahn hat offen zugegeben, dass sie die störanfällige und überaltete Infrastruktur unterschätzt hat, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im Eisenbahnbetrieb geführt hat. Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und die Krisen infolge des Ukrainekriegs haben in den vergangenen Jahren zusätzlichen Kostendruck verursacht. Mit dem Programm „S3“ soll die Bahn nun wieder auf Kurs gebracht werden. Die Maßnahmen hierfür wurden jedoch nicht erst in den letzten Wochen entwickelt, sondern bereits in den letzten beiden Jahren angegangen. Nun wird der Fokus weiter geschärft, um die DB in den nächsten drei Jahren in drei Dimensionen zu sanieren. Richard Lutz und Felix Kaspar Rosic, Vorstände der Deutschen Bahn, betonen, dass die Maßnahmen bereits in den letzten Jahren begonnen haben und nun intensiviert werden.

Verbesserungen für mehr Pünktlichkeit

Die Aufsichtsräte der Deutschen Bahn sind mit dem Programm „S3“ noch nicht vollständig überzeugt. Sie fordern mehr Transparenz und klare Ansagen. Die Deutsche Bahn betont, dass im Aufsichtsrat konstruktiv über konkrete Maßnahmen und Kennzahlen diskutiert wurde. Ziel ist es, infrastrukturbedingte Verspätungen um ein Fünftel zu reduzieren und den Personalbedarf in der Verwaltung signifikant zu verringern. Diese Maßnahmen fließen nun auch in die finanzielle Mittelfristplanung der Deutschen Bahn ein. Die Details des Programms sollen dem Aufsichtsrat im Dezember vorgelegt werden, der dann über die Mittelfristplanung entscheiden wird.

Trendwende und neue Ansätze

Bereits im Jahr 2019 hatte die Deutsche Bahn eine Trendwende angekündigt. Damals wurde mehr Geld in die Infrastruktur investiert als zuvor in den Jahren seit 2009. Dennoch konnte der Sanierungsrückstau nicht ausreichend reduziert werden. Erst zum Jahreswechsel 2021/22 wurde deutlich, wie stark der Sanierungsstau die Leistung der Deutschen Bahn beeinträchtigt. Seitdem wurde das Gesamtprogramm zur gemeinwohlorientierten Infrastruktur entwickelt, das gemeinsam mit dem Bund und der gesamten Branche erarbeitet wurde. Es wurde ein Zusatzbedarf von mittelfristig 45 Milliarden Euro festgestellt, von denen nun 27 Milliarden Euro bis 2029 zur Verfügung stehen. Dies soll dazu beitragen, die Pünktlichkeit und Leistungsfähigkeit der Deutschen Bahn zu verbessern.

Modernisierung des Bahnverkehrs

Die Deutsche Bahn plant, ihr Baustellensystem grundlegend zu überarbeiten. Zukünftig sollen Bauarbeiten nach dem Fahrplan erfolgen, um die Kapazität und Zuverlässigkeit des Netzes zu erhöhen. Dies soll dazu beitragen, dass weniger Züge durch ungeplante Baustellen beeinträchtigt werden. Durch eine verstärkte Integration von Bauarbeiten in den Fahrplan sollen die Pünktlichkeit und Stabilität des Bahnverkehrs verbessert werden. Die Kunden können sich somit auf verlässliche Fahrpläne und eine geringere Anzahl von Zugausfällen verlassen.

Verbesserung der Kundenkommunikation

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Kundenkommunikation bei Zugausfällen und Verspätungen. Die Deutsche Bahn arbeitet daran, Kunden frühzeitig über mögliche Störungen zu informieren und alternative Reisemöglichkeiten anzubieten. Durch die Weiterentwicklung des DB Navigators sollen Kunden besser über aktuelle Störungen informiert werden und gegebenenfalls alternative Reiserouten angeboten bekommen. Die Deutsche Bahn möchte auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und ihre Reiseerfahrung verbessern.

Generalsanierung der Riedbahn

Die Generalsanierung der Riedbahn liegt im Zeit- und Kostenplan. Die positive Stimmung auf der Baustelle und beim Ersatzverkehr zeigt, dass die Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Die Teams sind motiviert und freuen sich über die Veränderungen. Bereits jetzt konnte das Störgeschehen auf der Riedbahn deutlich reduziert werden, was auf eine erfolgreiche Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen hinweist.

Herausforderungen im Schienenverkehr

Die Deutsche Bahn steht vor der Herausforderung, die Kapazitäten im Schienenverkehr optimal zu nutzen. Auf hochbelasteten Strecken und Knotenpunkten kommt es zu Überlastungen, die die Pünktlichkeit und Betriebsqualität beeinträchtigen. Die DB InfraGo plant, mehr Pufferzeiten zwischen Trassen einzuführen, um die Betriebsqualität zu verbessern. Durch eine bessere Auslastungssteuerung sollen Staus und Verspätungen reduziert werden. Die Deutsche Bahn arbeitet daran, das Gesamtsystem zu entlasten und die Effizienz im Bahnverkehr zu steigern.

Investitionen in die Infrastruktur

Die Deutsche Bahn plant, 18 Milliarden Euro in die Sanierung und Modernisierung der Schiene zu investieren. Dies ist das höchste Budget, das jemals in die Bahninfrastruktur investiert wurde. Trotzdem gibt es Projekte, die aufgrund der aktuellen Haushaltslage möglicherweise nicht so schnell umgesetzt werden können wie geplant. Die Deutsche Bahn betont jedoch, dass wichtige Projekte weitergeführt und umgesetzt werden. Die Schwerpunkte liegen auf der Sanierung des Bestandsnetzes, dem Neu- und Ausbau sowie der Digitalisierung des Schienenverkehrs.

Fokus auf Effizienz und Qualität

Die Deutsche Bahn setzt sich das Ziel, die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Eisenbahnbetriebs zu steigern. Durch die Modernisierung, Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse möchte die Bahn effizienter werden und die Qualität des Bahnverkehrs verbessern. Die Sanierung der Infrastruktur und des Betriebs wird mit Klarheit, Disziplin und Konsequenz angegangen, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Kontrolle und Zusammenarbeit

Bundesverkehrsminister Volker Wissing will die Deutsche Bahn genauer kontrollieren, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und der Deutschen Bahn ist eng und zielorientiert. Die Deutsche Bahn begrüßt die Kontrolle und den Austausch mit dem Ministerium, um gemeinsam die Leistungsfähigkeit des Eisenbahnverkehrs zu verbessern. Die Deutsche Bahn setzt sich mit vollem Engagement für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen ein, um die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter zu steigern.