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Die zweite Insolvenz des Handelsunternehmens Weltbild hat viele Beobachter überrascht. Das Unternehmen befand sich auf einem Expansionskurs, aber die Zukunft der Gruppe ist ungewiss. Das Insolvenzgeld für die Beschäftigten ist nur noch bis Ende August gesichert. Der Ausverkauf in den Filialen hat begonnen, und einige Standorte stehen vor der Schließung.

Die Weltbild GmbH & Co. KG, das Herz der Unternehmensgruppe, hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das traditionelle Geschäft mit Büchern, Haushaltswaren und Dekoartikeln ist defizitär. Die IT-Infrastruktur ist veraltet, und der Vertrieb über den Katalog gilt als veraltet. Die Konkurrenz von Amazon und neuen Playern aus China macht die Situation noch schwieriger.

Die Tochterunternehmen der Weltbild-Gruppe haben jedoch bessere Aussichten. Marken für Kinderbekleidung, Gartenartikel und Gesundheitsprodukte sind erfolgreich. Die Online-Buchhandlung buecher.de und die Marke Orbisana sind positiv gestimmt. Trotzdem haben alle Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet.

Die Suche nach Investoren gestaltet sich schwierig. Gespräche mit dem bisherigen Eigentümer, der Droege-Gruppe aus Düsseldorf, haben nicht zu konkreten Lösungen geführt. Die Expansionsstrategie der Vergangenheit wird von Arbeitnehmervertretern kritisiert, da die erworbenen Unternehmen selbst in finanziellen Schwierigkeiten stecken.

Eine Mitarbeiterversammlung am Mittwoch könnte Klarheit über die Zukunft des Unternehmens bringen. Die Weltbild-Gruppe beschäftigte zuletzt 2000 Mitarbeiter, davon arbeiteten 500 bei Weltbild. Es bleibt abzuwarten, wie es für das Unternehmen weitergeht.